„Born to be vile“ - Die perfekte CD für kleine Schwestern, die Dame des Herzens oder die geliebte Erzeugerin. So haben sich die vier Kroaten hinter diesem Death-Metal Projekt nicht nur nach der Gattung der Avicularia, einer amerikanischen Vogelspinne, die jeder Frau wahrscheinlich in Sekundenbruchteilen ein hohes Kreischen entlocken würde, benannt – nein, auch das Cover ihres ersten Silberlings ziert eine stilisierte Spinne.
Spätestens mit den ersten Tönen von „Anthem to arms“ ist allerdings wieder Schluss mit dem feinen, filigranen Wesen der Spinne. Stattdessen regiert König Death Metal und schwingt seine Brachialaxt. Dabei setzen Igor Kaltnecker und seine Mannen auf die eher verspielte Schiene, arbeiten mit vielen Soli und Instrumentalpassagen, frei nach dem Vorbild der Schuldinerschen Schule, wissen aber nur selten annähernd so zu begeistern wie es Death in ihren glorreichen Zeiten taten. So wirkt die Instrumentalarbeit reichlich unausgegoren, holprig und abgehackt und lässt selten ein klares Konzept erkennen. Vor allem das Drumming holzt sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Songs, wirft selten einen Seitenblick auf die Arbeit der Gitarren-Fraktion und zerstückelt diese vollkommen. Wobei „vollkommen“ in diesem Kontext relativ zu werten ist. In der Tat fehlt es nicht nur dem Schlagzeug an einem roten Faden, auch die Arbeit der beiden Gitarristen lässt selten einen gewissen Fluss erkennen und hängt sich stattdessen immer wieder in nervigen Breaks auf. Auch die Vocals ziehen den Karren leider nicht mehr aus dem Dreck. ¾ der Band zeigt sich an diesen beteiligt – ein Fakt, von dem die CD reichlich wenig erkennen lässt. Stattdessen werden die Vocals durch ein absolutes 08/15 Growling dominiert, enthalten kaum bemerkenswerte Variationen und langweilen so auf ganzer Linie.
Dezentes Gähnen – Ein Punkt, der „Born to be vile“ präzise charakterisiert. Mit dem Anspruch geschrieben, auf technisch hohem Niveau zu entzücken, langweilen Avicularia durch ein abgehacktes Songwriting und absolut belanglose Vocals. Muss man gehört haben? - Sicher nicht!
Tracklist:
01. Intro
02. Anthem To Arms
03. Confrontation
04. Stand By
05. Born To Be Vile
06. Succubus
07. Spiraling Doom
08. Requiem For Ego