Bereits elf Lenze können sich die brasilianischen Thrasher von Claustrofobia auf ihre Bandfahne schreiben und dennoch weht frischer Wind, denn unter neuem Label gibt es nun am 5.10.09 passend zum Bandgeburtstag eine neue Scheibe. Mit „I see Red“ machen sich die Thrasher aus einem kleinen Vorort von Sao Paulo selbst ein Geschenk und dem Hörer hoffentlich auch.
Zumindest quantitativ zeigen sich Claustrofobia spendabel, denn sie hauen uns 15 Songs um die Ohren. Qualitativ bieten die Titel einen Mix aus Thrash Metal, Hardcore und Death Metal. Außerdem hört man den Brasilianern die langjährige Erfahrung und die gemeinsamen Touren und Konzerte mit Spartengrößen wie Soulfly, In Flames oder Napalm Death an. So wissen Claustrofobia genau, was sie dem Publikum bieten möchten. Mit extrem viel Tempo prügeln sich Songs wie “Minefield”, der Opener “Discharge” oder auch der Album Namensgeber “I see red” in die Köpfe der Hörer ohne dabei verwaschen schrummelig daher zu kommen, sondern vielmehr das Können dieser Band zu offenbaren, denn immer wieder erklingt neben einem simpleren, aber extrem präzisen Hihgspeed Riff, auch der ein oder andere melodische Gitarreneinwurf oder ein untypisches Solo. Bei soviel Blastbeat dürften Freunde des Pogo Moshpits schonmal bedient sein. Für den stehenden Headbanger haben die Thrasher jedoch auch was mit aufs Scheibchen gespielt. So dürfen wir uns z.B. An dem relativ Sepultura/ Soulfly lastigen “Tiro De Meta” erfreuen, welcher trotz gewisser Parallelen eines meiner Highlights auf dem Album ist. Insbesondere die Passagen, die ich als tänzelnd brutal umschreiben würde, machen diesen und andere Tracks, wie “Alarm” oder Schlusstitel “Beneath the Remains” neben den portugisischen Texten so schön typisch “Brazilian Metal like”. Was dann ein “Nóia”, welches schlichtweg aus unverzerrten leicht quietschigen Gitarrenläufen besteht da mittendrin verloren hat, kann ich mir aber nicht ganz erklären.
“I see red” liefert uns präzises Geknüppel, ein gewisses brasilianisches Flair und solide Gitarrenkunst. Für meinen Geschmack etwas zu viel Napalm Death und ein Tick zu wenig Sepultura, aber für Fans der genannten Bands auf jeden Fall zum Hineinhören empfohlen.
Tracklist
1.Discharge
2.War Stomp
3.Minefield
4.Evil University
5.Alarm
6.Raining Shit
7.Dont Kill The Future
8.Our Blood
9.Natural Terrorism
10.I See Red
11.Tiro De Meta
12.Subconscious In Flames
13.Nóia
14.Untitled
15.Beneath The Remains