Whorizon, das sind „fünf harte,verspielte, versoffene, lustige und kompromisslose Kerle, die sich Melodic Thrash Metal auf die Fahnen geschrieben haben”. Soweit die Bandbiographie. Ferner markant: Ein ausgesprochenes Maß an pubertärem Humor (allein die Albentitel sprechen Bände), das jeden noch so prüden Metalhead spätestens nach dem zehnten Bier ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Nur schade, dass diese angenehme Grundstimmung nach den ersten Tönen von „A new horizon“ nicht in helle Begeisterung um schlägt...
So besticht EP/Demo/How ever Nummer Zwei auf den ersten Blick vor allem durch eins: Einen extrem gewöhnungsbedürftigen Sound. Die Gitarren zu schrammelig, die Drums zu scheppernd, der Gesang nicht wirklich um Wohlklang bemüht abgemischt. Trotzdem klingen Whorizon nicht halb so gehörschädigend, wie es diese Zeilen vermuten lassen könnten, sondern können sich einer besseren Keller-Produktion erfreuen. Ein Ausdruck, der in ähnlicher Form auch die Musik des Sechsers zusammenfasst. Technisch far from perfect, fällt vor allem Sänger Daniel ins Auge, welcher einige Male Probleme mit der richtigen Atemtechnik zeigt. Nichtsdestotrotz hat sein Organ Charme und weiß dieses Manko durch eine Vielfalt an verschiedenen Gesangsarten auszugleichen. Ähnliches lässt sich auch über den Rest der Combo aussagen. Zwar wirken die Übergänge zu kantig, schwingt in den Arrangements immer ein Hauch von unbedarfter Schülerband mit, doch macht gerade das den Reiz von „A new whorizon“ aus. In guten Momenten Assoziationen an alte Metallica-Werke weckend, gegen Ende mit „Black“ gar auf Schattenspieler-Pfaden wandelnd, fehlt es an allen Ecken und Enden – nur nicht beim gesunden Selbstbewusstsein. So feiern sich Whorizon in ihren Texten als die röcke-lupfenden Axthelden schlechthin und zaubern damit ein Grinsen aufs Gesicht. Um den durchwachsenen Eindruck ins Positive zu verkehren reicht das allerdings nicht. Nicht unbedingt unterstützend wirkt an dieser Stelle der völlig überflüssige vierminütige Audio-Mitschnitt einer Proberaum-Party am Ende vom „Descend“.
Mächtig einen auf dicke Hose machen, gute Laune verbreiten und dabei melodischen Thrash zum Kopfnicken servieren – Insgesamt geht diese EP für den Anfang in Ordnung, auch wenn sicherlich schon deutlich bessere Erstlinge geschrieben wurden. Das positive an der Sache: „A new whorizon“ kostet keinen Pfennig und kann kostenlos von der Homepage auf die heimische Platte transferiert werden. Probieren geht über studieren.
Tracklist:
01. A New Whorizon
02. The Seven Offspings Of Divine Babylon
03. Burn For Me
04. Metal Journey Pt. 1
05. Descend
06. Black (Bonus Track)
