“Esoteric” - das versprechen Skyfire mit ihrem neuen Album. Die Beschreibung auf der bandeigenen Myspace-Präsenz schlägt in die selbe Kerbe. Hier betiteln die Schweden ihren Sound als Progressive Death Metal. Progressive; das impliziert Kopfzerbrechen, vertrackte Songstrukturen und die teilweise verzweifelte Suche nach dem Gesamtzusammenhang. Nicht so bei Skyfire, nicht so auf „Esoteric“, welches nicht halb so unzugänglich klingt, wie es sein Titel vermuten lassen könnte.
Stattdessen erwartet den Hörer eine durchdachte Mischung aus Black und Death Metal Metal, die sich äußerst melodisch entfaltet. Fast schon orchestral wirkendes Keyboardspiel schafft Assoziationen in Richtung Klassik, unterstützt von choralen Gesängen. Doch auch das Riffing punktet durch melodische Verspieltheit und weckt so in schöner Regelmäßigkeit Erinnerungen an die Größen der Melodic Death Metal Szene. Dass „Esoteric“ de facto trotzdem ziemlich schwarz-metallisch aus den Boxen schallt, ist vor allem auf das Zusammenspiel zwischen Keys und den leider teilweise zu einfallslos gegrowlten Vocals zurückzuführen. So beweisen Martin Hanner und Andreas Edlund hinter ihren Flügeln, dass sie nicht umsonst zu den besten Keyboardern auf diesem Planeten gehandelt werden und schaffen düstere, bedrohliche Klangwelten, vor denen die Stimme von Sänger Joakim Karlsson eine völlig neue, wesentlich fiesere Dimension erhält. Leider pendeln Skyfire permanent zwischen dieser dunklen Seite und wesentlich freundlicheren, hymnischen Momenten und lassen den Hörer so verwirrt ob der eigentlichen Marschrichtung zurück. Zwar komme ich nicht umhin auch der hellen Seite Skyfires einen gewissen Reiz zu attestieren, doch gefallen die Jungs dunkel und mystisch, teilweise an die Holländer von Carach Angren erinnernd, wesentlich besser. So ist es summa summarum nicht verwunderlich, dass sich auf „Esoteric“ kein wirklicher Hit findet. Zwar agieren Skyfire konstant vielschichtig, spielfreundig, unterhaltsam und facettenreich und wissen so auch nach dem x-ten Durchlauf zu gefallen. Doch fehlt hochklassigen Songs wie „Rise and Decay“, was an die Schweden von Dark Tranquility erinnert) oder „Darkness Descending“ (herrlich düster) das gewisse Etwas, um für sofortige „Geil,geil,geil!!!!!“-Gefühle zu sorgen.
So bleibt unterm Strich eine CD, welche weniger auf progressiven Pfaden wandelt, als tiefschwarz angehauchten Melodic Death Metal auf technisch sehr hohem Niveau bietet. Zwar fehlt Skyfire das Händchen für einen saftigen Chartstürmer, doch abzüglich dieser Hitqualitäten fühle ich mich mit „Esoteric“ trotzdem bestens unterhalten.
Tracklist:
01. Deathlike Overture [Intro]
02. Esoteric
03. Rise And Decay
04. Let The Old World Burn
05. Darkness Descending
06. Seclusion
07. Misery's Supremacy
08. Under A Pitch Black Sky
09. Linger In Doubt
10. The Legacy Of The Defeated
11. Within Reach [Bonus Track]