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Ensiferum - From Afar [Folk Metal / 2009]

Albumcover„From Afar“. Ein Titel an dem man dieser Tage schwerlich vorbei kommt. Ob im Metal Hammer, Rock Hard oder einem der zahlreichen Online Medien – mit ihrem inzwischen vierten Album sind Ensiferum in aller Munde. Doch nicht nur die Presse blickt gespannt in Richtung Finnland, auch die Augen der nahezu gesamten Pagan- / Folk- oder Viking-Metal Szene zählen sehnsüchtig die Tage, erwarten den 11. September. Ohne Frage: Ensiferum haben sich zu einer Größe in der Folk Metal Szene entwickelt, die kaum wegzudenken ist – eine Position, die „From Afar“ eindrucksvoll festigt.

So erweitern Ensiferum ihre Diskographie nicht nur um ein mitreißendes Kapitel – Nein, sie schreiben auch nebenbei das vielschichtigste Werk ihrer gesamten Geschichte. Ein Album, welches Song für Song völlig unterschiedliche Wege einschlägt. Ein Album, welches nicht müde wird, die Grenzen des Folk Metal Song für Song aufs Neue auszuloten. Orchestrale Arrangements, wie sie zum Beispiel den Titeltrack zu einer bombastischen, mitreißenden Kopfkino-Reise der Extraklasse machen, gehören dabei schon fast zum Standard Aufgebot dieser CD. Weitaus ungewöhnlicher sind Zwischenspiele wie die Frauenchöre auf „Twilight Tavern“ oder ein drei minütiges Instrumental-Intermezzo in der Mitte von „Stone Cold Metal“. Dieses, nur durch leises Pfeifen unterlegt von sanften Gitarrenklängen eingeleitet, entwickelt sich zu gut tanzbaren Folk-Melodien (sehr schön hierbei: Der Einsatz der Ukulele), die einem perfekten Übergang zur zweiten Hälfte des eigentlichen Liedes darstellen. Spätestens an dieser Stelle sitzt der Hörer völlig sprachlos vor der heimischen Anlage und kämpft mit dem Berg von verschiedensten, musikalisch brillianten Eindrücken, die er in den bis jetzt vergangenen 35 Minuten genießen durfte. Zwar schalten Ensiferum mit dem darauf folgenden „Smoking Ruins“ wieder einen Gang zurück, doch viel mehr als die Ruhe vor dem Sturm bleibt dem Hörer (zum Glück) nicht vergönnt. So folgt nach einem kurzen Folk-Intro das eigentliche dicke Ende (und zwar wortwörtlich): „The Longest Journey“. Auf fast 13 Minuten weist dieser Track (genauso wie der ähnliche lange und sogar noch ein stückweit genialere erste Teil) keine Längen auf und entführt den Hörer auf eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen. Verschiedenste musikalische Motive folgen rasant aufeinander, metallische Riffs treffen auf orchestralen Bombast – kurzum Ensiferum kramen zum krönenden Abschluss ganz tief in ihrem Repertoire und entlassen einen mehr als widerwillig gehenden Hörer mit einem beeindruckenden Finale aus ihrer Welt.

Was nun folgt? Fast schon quälende Stille und die Gewissheit definitiv eins der heißesten Alben des Jahres gehört zu haben. Opulenter, bombastischer, vielschichtiger – Ensiferum haben mit „From Afar“ einen wahren Quantensprung vorgelegt. Ob damit alle Fans umgehen können, bleibt zu erwarten. Wer es nicht kann, sollte sich allerdings kräftig in den Arsch beißen, verpasst er doch eine nahezu perfekte Umsetzung skandinavischer Folklore auf der E-Gitarre.


Tracklist:
01. By The Dividing Stream
02. From Afar
03. Twilight Tavern
04. Heathen Throne
05. Elusive Reaches
06. Stone Cold Metal
07. Smoking Ruins
08. Tumman Virran Taa
09. The Longest Journey (Heathen Throne Part II)

  


Hinzugefügt am: 11. September 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3483
Sprache: german
Punkte:   (9/10)
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