Natur und Mythen – zwei Themen, die eigentlich vorrangig in der Black-, Pagan- oder Folk-Metal-Szene behandelt werden. Doch, wie sagt man so schön? "Ausnahmen bestätigen die Regel". So auch im Fall der dänischen Jungs von The Psyke Project. Bekannt dafür, extrem anspruchsvollen Hardcore zu fabrizieren, veröffentlichen diese die Tage ihr viertes Full-Length-Album „Dead Storm“.
War der Vorgänger „Apnea“ schon ein verflucht harter Brocken, so haben sich die fünf Dänen auf dem Nachfolger erst recht keine Mühe gegeben, ihre Musik auch nur einen Deut massentauglicher zu gestalten. Eher im Gegenteil: Die cleanen Vocals und der melodische Aufbau, die zumindest „Not in my Time“ zu einem ersten Anhaltspunkt in dem langwierigen Prozess das 2008er Werk zu verstehen gemacht haben, sind vollständig verschwunden. Was bleibt ist nur der Wahnsinn, die Depression und Songstrukturen, die mit Müh' und Not entknotet werden wollen. Nicht unbedingt förderlich für diese Mammut-Aufgabe, erweist sich dabei die Tatsache, dass die Kernstrukturen aller Songs ziemlich ähnlich aufgebaut sind und zu allem Übel aus gemächlich walzendem Hardcore bestehen. Zwar schaffen sehr gelungene, minimalistisch gehaltene, instrumentale Zwischenspiele Abwechslung und prägen die negative Grundstimmung, doch spätestens mit der nächsten Hardcore-Walze kommt das Déjà-vu. Man fühlt sich an den Vorgänger und den Vorgänger des Vorgängers usw. erinnert. So illustrieren The Psyke Project zwar auf der einen Seite perfekt die kalte, monotone und einsame Landschaft des Nordens, können allerdings auf der rein musikalischen Seite selten richtige Akzente setzen.
An und für sich ist „Dead Storm“ kein schlechtes Album. Allerdings haben sich The Psyke Project zu sehr auf die Grundstimmung des Albums konzentriert und dabei das eigentlich Entscheidende vernachlässigt: Die Musik. Entsprechend stimmungsvoll, depressiv und niederschmetternd klingt „Dead Storm“, kann den Hörer gleichzeitig leider nicht durch seine monotonen Kompositionen in den Bann ziehen.
Tracklist:
01. Fire Blizzards
02. Dead People Never Lie
03. Stockholm Bloodbath
04. Mile High Pillars
05. Polaris
06. Forget The Forgotten
07. Winter
08. Storms Of The North
09. Cursed With Care
10. Utopia Is Not An Option