„Blastology“ - Ein Name, ein Programm. Gleichzeitig brutal und heftig und auf der anderen Seite abwechslungsreich und interessant. Das haben sich Desiccated, eine junge Deathcore Formation aus Österreich, auf die Fahnen geschrieben.
Desiccated, das bedeutet so viel wie ausgetrocknet. Wer oder was, wie, wo und warum ausgetrocknet ist, entschließt sich allerdings nach dem Genuss von „Blastology“ nicht wirklich. In bewährt amerikanischer Manier holzt sich Sechser von Nebenan durch die insgesamt 4 Songs, dass es eine helle Freude ist, dabei zuzuhören. Tracks wie „Brainwanker“ strotzen vor Breaks und vielschichtig eingebauten Motiven, verfolgen jedoch gleichzeitig stets einen roten Faden. Diesen veredeln Desiccated durch eine gelungene Symbiose aus Brachialität und Melodiösität und wecken so Erinnerungen an die großen Zeiten des Melodic Death Metal. Der Fokus liegt allerdings ganz klar auf modernem Deathcore und damit sollten die Jungs aus Österreich jeden Zweifler zufrieden stellen können. Pig Squeels, Blastbeats, rasante Breaks, deftige Riffs, tiefe Growls – Nicht nur die Zutaten lesen sich schmackhaft, auch das Ergebnis klingt so. Im Gegensatz zu vielen andren Bands des Genres verlieren sich Desiccated dabei allerdings nicht im stupid-zähen Break-Kaugummi und Slow-Motion-Geknüppel, sondern behalten stets eine fest eingeschlagene Richtung im Auge. Brutal und interessant, so wie es die Bio des Sechsers unmissverständlich festlegt. Kombiniert mit dem hohen Maß an Spielfreude und Ideenreichtum dürfte „Blastology“ damit ein breites Spektrum von Metalheads ansprechen – und das trotz nur 12 Minuten Spielzeit, Underground-Produktion und deutlichen Core-Einschlägen.
Beim ersten Mal tut's immer weh – im Fall von Desiccated besonders. Auf leider viel zu kurzer Spielzeit macht „Blastology“ keine Gefangenen und beweist, dass Deathcore nicht zwangsweise den zähen Moshkaugummi der Amerikaner implizieren muss. Ein erstes Ausrufezeichen, welches Lust auf mehr macht.
Tracklist:
01. I can't wait to Masturbate
02. Last Man Standing
03. Witness the Abomination
04. Brainwanker