Nach dem das deutsch-koreanische Quartett 2007 ihre letztes Album mit großen Erfolgen heraus brachte, steht nun nach einjähriger Arbeit am 28.8.09 das nächste Meisterwerk zur Veröffentlichung an, welches unter neuem Label (Onfire/Roadrunners) erscheinend, den Erfolg des Vorgängers weiter ausbauen soll.
Krypteria setzten in ihrem neusten Werk „My Fatal Kiss“ auf Teamwork und viel Herzblut und laut Band wird den Zuhörern ein Gesamtkunstwerk präsentiert, welches den Vorgänger „Bloodangel's Cry“ übertrifft und bisher am ehesten das wiederspiegelt, was die Band eigentlich machen möchte. Mit soviel Infos und Optimismus vollgepumpt, lasse ich die neue Scheibe starten und bin gespannt, was mich nun erwartet.
Als Opener bietet “Ignition” schlichte Rhythmen und bombastische gregorianische Chöre, sowie einen eingängigen Refrain. Es folgt der Namensgeber “My Fatal Kiss”, der das Krypteria-Prinzip aus dem Starter fortführt. Einfache Songstruktur, eingängie Gitarrenrhythmen und – riffs, sowie eine in Szene gesetzter Refrain. Auffällig in beiden Songs ist, dass Frontfrau Ji-In ( Dschien gesprochen) neben zarten Stimmchen auch gerne mal effektvoll eingesetzt schreit. Des Weiteren spiegelt “My Fatal Kiss” auch das inhaltliche Prinzip des Albums wieder. Laut Ji-In, die nicht nur trällert, sondern auch das Piano beisteuert, repräsentiert dieser Song v.a. den inneren Engel/Teufel Konflikt.
Die Klavierkünste der Koreanerin werden z.B. In “Why” hörbar, der gerade in den Strophen gesanglich zu meinen Favoriten gehört, da die etwas tieferen Lagen der Sängerin meiner Meinung nach besser stehen. Auch wird in diesem Song endlich gitarrentechnisch ein bisschen mehr geliefert. Insbesondere die Solo Fans werden ihre Freude an Chris Siemons Gitarrenkünsten haben.
In “The Freak in Me” gewinnt inhaltlich das Böse die Überhand. Musikalisch hebt sich dieser Song allerdings auch nicht viel mehr von den andren ab, obwohl es laut Frontfrau der eigentliche Kernsong ist. Mit jedem weiteren Song werden die Zutaten der Kölner deutlicher. Klassische Klavierpassagen mit synthetischen Sounds und treibenden Gitarrenriffs, hier und da mit Chören gespickt und alles umrahmt vom Gesang. Vielleicht nicht die kreativste Mischung diesen Jahres, aber gerade Fans des skandinavischen Gothic Rocks á la Entwine oder Charon sowie natürlich die Krypteria Fans selbst werden ihren Gefallen finden. Ich kann kein so richtiges Highlight ausmachen und erwähnenswert finde ich nur noch das balladeske “God I Need Someone”.
Ingesamt bietet das Kölner Quartett auf der Special Edition “My Fatal Kiss” 13 Songs, die gut zusammen harmonieren, manchmal gothisch sphärisch angehaucht und dann wieder mit treibenden Gitarren versehen sind. Obwohl es ein durch und durch liebevoll kreiertes Album ist, fehlen mir die Art von Songs, die es zu etwas Besonderem machen würde.
Tracklist
1.Ignition
2.My fatal Kiss
3.Why did you stop the world from turning
4.For you I'll bring the devil down
5.Deny
6.The freak in me
7.Never say die
8.Dying to love
9.Shoot me
10.God I need someone
11.Now (start spreading the word)
12.Headfirst into a sea of flames [Ltd. Digipak edition bonus track]
13.Too late, game over & goodbye [Ltd. Digipak edition bonus track]