Nachdem uns die norddeutsche Kampfeinheit Endstille im letzten Jahr von ihrer „Dominanz“ überzeugt hat, folgt der nächste Donnerschlag und so wird uns der „Navigator“ präsentiert. Grund genug um zu überprüfen in welche Richtung die vier Kieler mit ihrem Werk navigieren, schließlich legen sie nun ihr viertes Werk innerhalb von vier Jahren vor.
Nach einem (es ist in der Tat nur eines) kurzem Ortungssignal, stellt sich die Hörerschaft womöglich auf gewohntes Hochtempo Geknüppel ein, allerdings, auch zu meiner Überraschung, bleibt eben dies aus. Und so beginnt „I bless you… god“ in eher stampfenden Gefilden und bringt so den erhabenen Hass durch die Lautsprecher an den Hörer. Aber schon „Navigator“ macht wieder eindeutig klar was die Marschroute ist, und so hämmert es auch gleich los, was das Zeug hält. Diese rasende Aggression hält aber auch nicht für den Rest des Albums vor, denn die Aggression wechselt sich während des gesamten Silberlings mit den Passagen ab die eher zornig oder beinahe melancholisch daherkommen, und sich somit auf einem eher gesenktem Tempo abspielen. Einen ganzen Schritt weiter geht noch der letzte Track „Endstille (Leichnam)“ der schon beinahe hypnotisch auf den Hörer losgelassen wird.
Überraschend frischer Wind hat sich also bei Endstille, durch mehr Variation, breit gemacht. Und so hat „Navigator“ seinen Vorgängern sicher einiges Voraus. Wer diese allerdings mochte kann, denke ich, auch hier bedenkenlos zuschlagen. Wer sich allerdings mit den Vorläufern nicht so ganz anfreunden konnte, sollte dem „Navigator“ vielleicht noch eine letzte Chance einräumen.
Tracklist:
01. Ortungssignal
02. I bless you… god
03. Navigator
04. Above the vault of heaven
05. Bastard
06. Monotonous II
07. Nameless
08. Let there be heaven
09. Disillusioned victory
10. Endstille (Leichnam)