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FAQ - Whitechapel [Electro / 2009]

AlbumcoverFAQ – Frequently asked questions. Davon gibt es viele im Fall der Whitechapel-Murders. Die meisten werden dabei wahrscheinlich für immer unbeantwortet bleiben. Wer ist verantwortlich für die insgesamt 11 brutalen Morde in Whitechapel, einem Stadtteil von London? Wie viele davon gehen wirklich auf das Konto des mysteriösen, nie gefassten Jack the Ripper? Wer verbarg sich hinter diesem Pseudonym, versetzte die Londoner Elendsviertel Ende des 19. Jahrhunderts in Angst und Schrecken? Kaum ein Fall der Kriminalgeschichte sorgte für so viel Aufsehen, kaum ein Fall der Kriminalgeschichte zog die Menschheit in einer Mischung aus Furcht, Ekel und Faszination in seinen Bann. Bis heute. Davon zeugt nicht nur die wahre Flut an Theorien und Abhandlungen um den Ripper, oftmals von Hobbyforschern verfasst. Auch in der Kunst hat das Phänomen Jack the Ripper seit Jahren einen festen Stammplatz und ist ab dem 28.08. um eine weitere Aufarbeitung reicher.

Dass die Schweitzer Electro-Gruppe FAQ ein Faible für kontroverse Themen hegt, dürfte spätestens nach dem 2005-Werk „Is Pornography Art?“ offensichtlich geworden sein – neu ist auf „Whitechapel“ dagegen die künstlerische Gereiftheit mit der die fünf Jungs zu Werke gehen. Die Atmosphäre ist dichter, die elektronischen Arrangements ausgefeilter, die Spannungsbögen mitreißender – kurzum „Whitechapel“ ist ein großer Schritt nach vorne. Vor allem die erste Hälfte des Albums lässt keine Wünsche offen. Werden die Spannungsbögen zum Ende von „Whitechapel“ hin immer flacher und die fast schon epischen Momente seltener, so passt bis „Leather Apron“ wirklich alles. Klagender Gesang trifft auf ein treibendes Drumming,harte Riffs und immer wieder atmosphärisch-elektronische Passagen, welche dem Leben der Menschen zwischen Armut, dem nächsten Rausch und Dreck ein Gesicht geben. Musikalisch irgendwo zwischen Marilyn Manson und Depeche Mode, bezaubern die insgesamt 12 Nummern (Intro und Outro ausgenommen) durch eine düstere, stimmige und authentische Atmosphäre, die den Hörer auf den Spuren von Jack the Ripper wandeln lässt. Man kann ihn förmlich fühlen, den Nebel, wie er durch die matt beleuchteten Straßen des viktorianischen Englands kriecht, das nächtliche Treiben, die Betrunkenen, die Prostituierten in sein mildes Weiß kleidet. Wie er sich um die stolzen Gebäude legt. Wie er den Dreck, das Elend, die Hoffnungslosigkeit zur Nacht bettet.
Es wird lebendig, das Leben in den Vierteln von Whitechapel. Einen großen Beitrag dazu leisten die Texte. Ob der großartig musikalisch umgesetzte potentielle Ripper-Brief „Dear Boss“ oder das aus der Sicht des Rippers geschriebene „Birth of the 21th century“ oder das einem potentiellen Täter gewidmete „Merrick“ - die englischen Texte laden zu näherer Beschäftigung ein und machen neugierig auf mehr Details aus der Mordserie. Zwar haben sich auch bei dieser Aufarbeitung einige historische Fehler eingeschlichen, doch stören diese das Gesamtbild nur marginal und bestätigen den mysteriösen Charakter der Vorlage. So hält sich zum Beispiel auch auf „Whitechapel“ hartnäckig das Gerücht, bei allen Opfern seien Weintrauben gefunden worden – was kein Polizei- oder Obduktionsbericht jemals her gab.

Daran sollten sich allerdings höchstens eingeschworene Ripperologen stören. Für alle anderen bleibt hier eine äußerst interessante und authentische Aufarbeitung, welche Liebhaber jeder Form von atmosphärischer und liebevoll komponierter Musik gleichsam in ihren Bann ziehen sollte. Zu Beginn überragend, zum Ende hin „nur“ noch gut ist „Whitechapel“ eins dieser Alben, die keiner auf der Liste hatte, aber jeder haben sollte.


Tracklist:
01. Yours Truly (Introduction)
02. Absinthe And Laudanum
03. Birth Of The 20th Century
04. Grapes
05. Ten Bells
06. Dear Boss
07. The 4th Dimension
08. Leather Apron
09. From Hell
10. Merrick
11. Buck’s Row
12. A Violet From Mother’s Grave (Interlude)
13. Miller’s Court
14. In Memoriam (Outroduction)

  


Hinzugefügt am: 11. August 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3874
Sprache: german
Punkte:   (8/10)
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