Nach einer doch etwas längeren Pause als geplant, melden sich Subway to Sally am 22.8. mit ihrem neuen Album "Nord Nord Ost" zurück - nicht, dass man nicht zwischendurch ausreichend getourt hätte. Die Single Sieben - ursprünglich wollte man zuerst "Eisblumen" auskoppeln - gibt mit drei Non-Album-Tracks und einem Video-Bonus schon mal einen guten Vorgeschmack auf das besagte und heiß ersehente Album.
Los geht es natürlich mit "Sieben", was eine Überraschung... Der Song beginnt mit hohen Geigentönen, um dann in treibende Riffs und Drums überzugehen, was noch von gezupften, hohen Tönen, die den Eindruck des sich im Kreise drehen vermitteln, untermalt wird. Erics Gesang ist gewohnt markant und die Zahl sieben ist sehr in den Text eingeflochten. Es geht um einen Mann, der einige schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht hat und sie nicht gehen lassen will. Nun entdeckt er die sieben als seine magische Zahl und tut alles eben so oft. Soweit der grobe Inhalt, wobei man Subway to Sally immer für sich selbst interpretieren muss. Die Grundstimmung des Liedes ist recht fröhlich und es vereint viele wichtige Elemente, wobei ich es aber absolut nicht als stärkstes des Albums bezeichnen würde.
Mit "Kaltes Herz" folgt nun eine wunderschöne Ballade, die meiner Meinung nach auf jeden Fall auf's Album gehört hätte. Was den Inhalt angeht, will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber zumindest vordergründig geht es um einen Menschen, dessen Herz gebrochen wurde und kalt geworden ist. Der Titel vereint Akustikgitarre, Geige und Blasinstrumente und ist ein potentieller "Herrin des Feuers"-Nachfolger, was die Gänsehautstimmung angeht, die er verbreitet.
Als drittes folgt "Jericho", ein instrumentales Stück, welches sich irgendwo zwischen Marsch und Tanz bewegt und mich stellenweise sehr an andere Subway-Stücke erinnert, ich kann aber nicht sagen welche, da es nur Fragmente sind. Es enthält Posaunen, Glockenschläge, teilweise etwas elektronisch anmutende Percussions und basiert auf dem guten alten Dudelsack. Die E-Gitarrenbegleitung, die nach einer Weile einsetzt, verpasst dem Ganzen den gewissen "Subway-Touch".
Anstelle der letzteren Sieben Instrumentalversion hätte ich mir eigentlich eher eine Unplugged-Version erhofft, doch es ist lediglich eine, bei der man die Gesangsspur weggelassen hat - was für ein Aufwand! Naja trotzdem ganz interessant, vor allem da es so etwas ungewohnt klingt.
Der schönste Leckerbissen ist wohl das Video mit dem vielversprechenden Titel "Hinter den Kulissen". Ich möchte dies hier nicht vorweg nehmen, nur soviel:
Man erfährt wieder etwas über die Arbeitsweise und bekommt einige Liedausschnitte zu hören.
Für jemanden, der das Album noch nicht kennt ist das sicherlich interessanter als es für mich war ;). Aber es ist wieder ganz süß gemacht.
Insgesamt eine Single, die es noch lohnt zu kaufen. Da ich jedoch das ganze Album kenne und "Sieben" nicht unbedingt für die beste Wahl für eine EP halte, drückt dies ein bisschen die Wertung. Die lieblose Instrumentalversion tut da ihr übrigens.
"Kaltes Herz" und "Jericho" sind jedoch sehr starke Titel, so dass ich mir hier mal eine 8/10 abringe, da es auch eine Geschmackssache ist.
Tracklist:
01. Sieben
02. Kaltes Herz
03. Jericho
04. Sieben Instrumental
05. Videobonus: Hinter den Kulissen