„Musta Kaipuu“ wurde am 17.7 diesen Jahres durch Debemur Morti Productions veröffentlicht und ist das neueste Album der finnischen Black Metaller Horna, die sich bereits 1993 gegründet haben.
Nach diversen Umbesetzungen wollen die fleißigen Finnen um den einzig verbliebenen Gründer Shatraug nun mit „Musta Kaipuu“ einen weiteren tief schwarzen und satanischen Vormarsch wagen.
„Piina“, was wohl soviel wie Qual bedeutet, eröffnet den Ritt in die Hölle. Zügig, simpel und melodisch beschreibt den Opener recht treffend. Was allerdings gleich auffällt, ist das die Produktion sehr bescheiden ist. Knacksen, Quitschen und immer am Rande zum Übersteuern aufgedrehte Gitarren und Gesang nehmen einem leider die Freude am Zuhören, denn die Soundqualität bessert sich auch in den folgenden Songs nicht.
Wenn man versucht darüber hinweg zuhören – was aber sehr schwer fällt – bleiben vor allem die Screams von Vocalist Corvus, der sich tatsächlich so anhört als würde er gleich jämmerlich krepieren. Alle Songs sind wahrscheinlich in Finnisch, denn zumindest die Titel sind es. Auch wenn nur die Wenigsten fließend Finnisch sprechen, muss man doch sehr bemängeln, dass man nicht ein Wort versteht. Nicht einmal den Songnamen. Nun gut, da gibt es im Black Metal natürlich Wichtigeres, aber das wäre schon interessant gewesen, da die Band auf ihrer Homepage angibt, sich lyrisch v.a.mit diabolischen Werten der Vergangenheit sowie mit geheimen satanistischen Emotionen der heutigen Zeit auseinander zusetzen.
Positiv hervorheben lassen sich Songs wie „Unohdetut Kasvot, Unohdettu Ääni“ oder „Oi Kallis Kotima“, in denen zwar nichts weltbewegenes Neues geliefert wird, aber die ein genügsames Black Metaller Herz erfreuen können. Insbesondere in „Oi Kallis Kotimaa“ wird der Hörer nochmal überrascht, da hier fast schon cleane Gesangspart eingestreut sind und man tatsächlich den Refrain verstehen und geradezu mitgröhlen kann.
Die Platte klingt aus wie sie begonnen hat. Eher melodische Schrummel Gitarren und mittelschnelle Nummern ziehen einen immer tiefer ins dunkle Nichts bis nach Schlusslicht „Menneiden Kaiku“ dann nun wirklich Ende ist.
Ingesamt erinnern mich Horna ein wenig an eine flottere Kampfar Version, wobei es die Finnen tatsächlich geschafft haben noch grottigere Aufnahmen darzubieten.
Wäre „Musta Kaipuu“ gut produziert, würde ich mich dazu hinreißen lassen zu sagen, dass dies ein anhörenswertes Album für Black Metal Fans ist. Tja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär... Da der Sound aber nun einmal so verdammt nervend schlecht ist und jeder Song mit einem Trommelfell zerreißenden Quietschen anfängt (auch beim Leisen hören) bleibt mir keine andere Wahl als „Musta Kaipuu“ punktemäßig tief anzusiedeln.
Tracklist
1. Piina
2. Haudanvarjo
3. Aldebaranin Susi
4. Unohdetut Kasvot, Unohdettu Ääni
5. Vuohenlahko
6. Oi Kallis Kotimaa
7. Pohjanportti
8. Sieluhaaska
9. Marraskuussa
10. Menneiden Kaiku