Jazz ist anders, das titulierten bereits die Ärzte – nicht die Leute in weiß, sondern die mittlerweile total überbewertete Punk-Band aus Berlin. Counter-World Experience spielen ebenfalls mit dem Begriff Jazz, jedoch bringen sie ihn in ihre Musik, die sie Jazz Metal nennen, mit ein. Mit „Metronomicon“ gibt es nun der neuste Werk des Trios auf die Ohren.
Im Grunde ist doch eh alles Jazz. Gewagte These, die ich nicht manifestieren möchte, aber im Grunde ist es so. Für einige klingt Jazz wie ein heiden Durcheinander, für andere ist es die wahrste Form der Musik.
Im Falle Counter-World Experience ist es so, dass man die Freiheiten des Jazz mit Metal und Struktur verknüpft und eben diese einzigartige Mischung bekommt. Musikalisch begibt man sich also auf eine metallische Jazzyssey; Kreuzung aus Jazz und Odyssey.
Viel Einflüsse sind auf „Metronimicon“ zu hören. Hier Dream Theater oder Spock's Beard, dort John Scoefield. Auch Techno, wie im Falle „Youth“, oder Latin bei „Fuego Babarico“ finden sich wieder. Es gibt quasi keine Grenzen. Alles bewegt sich fließend, wie man gerade Lust und Laune hat und immer mit der metallischen Fußnote. Und das macht auch den Reiz aus. Natürlich braucht man ein gewisses Gefühl bzw Interesse an progressiver Musik, jedoch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Diese Platte ist so vielfältig, dass jeder seine Ecke bzw Minute finden wird.
Soundtechnisch spielt man durchaus im Konzert der Großen mit, wenn man weiß, dass deren Sound stellenweise auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Jeder Sound hat halt so seine Macken, so auch hier.
Insgesamt ist „Metronomicon“ ein interessantes – positiv gemeint – Album, dass seine Liebhaber finden wird. Mich hat es überzeugt, auch wenn man sich erst einmal daran gewöhnen muss. Jedenfalls ist es frisch und innovativ. Acht Punkte dafür.
Tracklist:
1. Deus ex machina
2. Metronomicon
3. Fuego barárico
4. Metis
5. Quintus
6. Deep waters
7. Digital dust
8. Youth
9. End of the path
