Kapitän Ahab, des Walfängers Pequod, diente 2005 als Namenspatron für drei junge Mannen, deren Reise im Musikgeschäft recht schnell vorwärts verläuft. Spätestens mit dem Debüt Album und zweiten Teil – nach ihrer ersten EP „The Oath“ – ihrer „Nantucket Saga“, „The Call of the Wretched Sea“, haben Ahab so einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der zweite Langspieler „The Divinity of Oceans“ stellt den letzten Teil ihrer ersten Trilogie dar und erscheint über Napalm Records.
Dieser dritte und letzte Teil der Geschichte des Bootes „Essex“ behandelt das tragische Ende des Schiffes und ihrer Crew, welche in tiefer Verzweiflung zum schlimmsten Mittel greifen muss: Kannibalismus.
Dieser lyrische Hintergrund verspricht eine perfekte Umgebung für eine Funeral Doom Metal Album zu sein. Der Infozettel bestätigt dies wenn er verspricht, dass „’The Divinity of Oceans’[…]die beklemmende Atmosphäre voller dunkler Verzweiflung ein[fängt] – ohne die Würde der Seemänner außer Acht zu lassen. Bezüglich der Musik Ahabs, kann man ruhigen Gewissens behaupten, dass sie den Werken von Philbrik und Chase gerecht werden.“ Eine klare Ansage.
Begonnen wird mit „Yet Another Raft of the Medusa Pollards Weakness“. Die klare Gitarre zu Beginn weiß einen sofort in ihren Bann zu ziehen und versetzt mich auf die Essex selbst. Die nächsten 70 Minuten sitze ich einfach nur noch mit starrem Blick vor der Stereo Anlage und lausche den majestätischen Kompositionen der inzwischen 4 Seefahrern und durchlebe die grausame Geschichte des Bootes selbst.
Wunderschöne Melodien, vor Verzweiflung oder Hass sprühende Down Tempo Parts, ab und zu ein Ausbruch in schnellere Gefilde, welche den Kopf mitnicken lassen und nicht zuletzt der absolut geniale Gesang machen dieses Album einfach perfekt. Besonders der Klargesang vermittelt eine so tiefe Verzweiflung, dass mir jedes Mal fast die Tränen kommen, wenn ich Daniel Drostes Stimme lausche.
Ich kann hier keinen Song besonders hervorheben, weil diese Scheibe als Gesamtkunstwerk keine einzige Schwachstelle aufweist.
Das ganze wird noch durch die geniale Produktion von Markus Stock(Empyrium, The Vision Bleak, u.a.) abgerundet, welcher sich mal wieder selbst übertroffen hat.
Wer nur ein kleines bisschen auf Atmosphäre steht, kann mit diesem Album nichts, aber wirklich gar nichts, falsch machen. Ahab haben ihren ohnehin schon hoch gepriesenen Vorgänger noch einmal übertroffen. Man fragt sich wie man das überhaupt noch steigern kann. Ich sehe Land, viel Land für diese Mannschaft und die Chancen stehen gut, dass Ahab zu Königen des Meeres und des Metals avancieren können.
Tracklist
01. Yet Another Raft of the Medusa Pollards Weakness
02. The Divinity of Oceans
03. O Father Sea
04. Redemption Lost
05. Tombstone Carousal
06. Gnawing Bones Coffins Lot
07. Nickersons Theme