So lange ist es noch gar nicht her, dass Nachtmystium ihre Hörerschaft mit der durchaus überzeugenden "Assassins" beehrten. Nun ist es schon wieder so weit, dass die Amis uns mit dem nächsten atmosphärischen Stück Schwarzmetall in ihren Bann ziehen wollen. Ob diese Vorhaben nach so kurzer Zeit möglich ist?
Mit dem Titeltrack "Worldfall" startet die EP laut, kreischend und unangenehm, was sich allerdings nach wenigen Sekunden schon in ein koordiniertes Soundgewand verwandelt. Dieser Track erinnert sehr an die Assassins-Platte und findet deshalb tatsächlich gefallen.
Während der zweite Track immer und immer wieder spurlos an mir vorbeizieht weiß die neu eingespielte Version von "Solitary Voyage" durch intelligent eingesetzte Keyboards im Gehör zu bleiben. Trotzdem reicht es nicht an "Roseclouds of Holocaust" ran. Dieses überzeugt durch eine wunderbare Melodie, die sowohl von der Leadgitarre als auch durch wunderbaren, irgendwie verzaubernden, Gesang vorgetragen wird.
Warum das fünfte Lied "IV" heißt bleibt vermutlich ungeklärt, aber in diesem doomigen Lied kommt der verstörende, aber dennoch faszinierende, Gesang, der auch auf der Assassins immer wieder zu finden war wieder auf. Mir persönlich gefällt das sehr gut.
Produktionstechnisch kann man sich auch wieder nicht beschweren. Einige Black Metaller werden allerdings von der Geschwindigkeit der Songs abgeneigt sein, denn rasendes Geknüppel wie sonst, findet sich hier nicht. Alle Songs sind im Mid-Tempo oder gar doomig.
Sie haben es tatsächlich wieder geschafft eine gute CD zu pressen. Zwar nur eine EP, aber die Durststrecke bis zum neuen Album, oder ein Anreiz auf eben dieses, ist es auf jeden Fall. Wer etwas entspannen möchte, der sollte sich diese CD durchaus mal zu Gemüte führen.
Tracklist:
01. Worldfall
02. Depravity
03. Solitary Voyage (Re-Recorded)
04. Roseclouds of Holocaust
05. IV