Zwar aus Göteborg, doch nicht aus dem Melo-Death-Bereich stammt das Debütalbum der Jungs von Manimal (Fünfer in die Wortspielkasse für den Namen, bitte...). Nein, im „Darkest Room“ spielt purer Power-Metal.
Mit dem nach Hagelschlag klingenden Intro „Shadows“ geht es los. Schon hier zeigen sich die durch das ganze Album hindurch verfolgbaren Merkmale von Manimal: Treibende Mid-Tempo-Songs, schöne Gitarrenläufe, einen starken Bass und sehr hohen Gesang. Vor allem letzterer wird dieses Album sicherlich einigen Leuten verleiden und ich gebe zu, er ist auch nicht unanstrengend. Aber er passt nun mal zu dieser Musik, da kann man nichts sagen. Manchmal hätte Samuel sich aber auch tatsächlich etwas zurückhalten können, denn es gibt Stellen, da klingt er recht kippelig.
Die Stärke von Manimal liegt eindeutig darin, dass einfach jedes einzelne Lied das Potenzial zum Ohrwurm hat, allen voran die beiden Perlen „Human Nature“ und „Spinegrinder“. Wer da nicht noch stundenlang (mindestens!) den Refrain im Kopf hat und mit dem Fuß mitwippt, der muss für solche Musik komplett unzugänglich sein.
Der Bass, das Tempo und auch diverse verzerrte Passagen schaffen eine leicht düstere Stimmung, die auch über das ganze Album (Ausnahmen bestätigen die Regel) gehalten wird. Irgendwie klingt das ganze so, als hätte das schwedische Quartett ein bisschen Judas Priest und Cage in den Mixer geworfen, nochmal selber kräftig reingespuckt und das ganze auf Platte gepresst.
Kritikpunkt meinerseits ist die eher spärliche Abwechslung und die geringe Spieldauer. Wobei man letzteres verschmerzen kann: Besser 40 Minuten Spass als 80 Minuten Langeweile.
Wer mit Power Metal etwas anfangen kann und wem hohe Stimmen nicht zuwider sind, der kann hier gerne zugreifen. Hochgesangsphobiker sollten aber eher Sicherheitsabstand halten.
Tracklist:
1. Shadows
2. The Darkest Room
3. Living Dead
4. I Am
5. Ordinary Man
6. Human Nature
7. Spinegrinder
8. Dreamers and Fools
9. The Life We Lived