Die 2002 gegründete französische Raw Black Metal Band veröffentlicht am 29.6.09 ihren dritten Longplayer „Meet Us At The Southern Sign“.
Und nachdem diese mir bisher unbekannte Gruppe schon mit Corpus Christii auf Tour waren, erwarte ich mir nun wirklich grimmigen und blasphemischen Black Metal.
Ich drücke auf Start und… werde überrascht mit einem wirklich langsamen Opener, der fast schon nach Doom Metal klingt.
Die Gitarren schrummeln und lullen einen langsam ein, wobei mich schon ab dem ersten Song der Gesang bzw. das Geschrei von Sänger Infestvvs ein wenig nervt.
Gegen Ende von „Once In A Blood Red Moon“ wird das Tempo angezogen, ansonsten passiert erst mal nichts Neues.
Auch die Songs „ There Is But One Light“ und „The Blazing Darkness“ versprechen vom Titel mehr als sie musikalisch dann letztlich bieten, denn sie fügen sich dem Stil des Openers.
Glücklicherweise werden die Franzosen nicht umsonst als heißer Underground Tip gehandelt, wie sie mit „The Forbidden Words“ beweisen. Dieser Song legt richtig los, auch hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber abgesehen von den Vocals ein gut anhörbarer Song.
„Swamp That Shame“ folgt und überrascht abermals. Hier wird der Zuhörer in eine bizarre Atmosphäre gehüllt, eingeleitet von höhnischen, aber melodiösen Gitarren und einem fast tänzelnden Rhythmus.
Ebenfalls einen Pluspunkt für dieses Stück gibt es, da es sich um einen fast rein instrumentellen Song handelt.
Weiterhin erwähnenswert empfinde ich das kurze instrumentelle Intermezzo „My True Essence“, welches durch die traurig-melodischen Gitarren getragen und von leisen wimmernden Streichern beendet wird.
Neben den z.T. doch recht einheitlichen Songs ist mein Highlight des Albums der sechste Titel „In Every Grief-Stricken Blues“, der endlich mal einhält, was der Titel verspricht. In diesem Fall nämlich Blues.
Ja, tatsächlich lassen sich Glorior Belli zu der ein oder anderen Grenzüberschreitung hinreißen, was ihrem Album mehr als zu Gute kommt. In meinem auserkorenen Highlight kann man also eine gewisse Blues Note wahrnehmen und auch der Gesang überrascht dieses Mal positiv, da zumindest am Anfang cleane Vocals das sonst sehr eintönige Geschrei ablösen.
Zum Abschluss noch eine letzte kleine Randnotiz: Laut Biografie und MySpace Seite bestehen Glorior Belli aus jetzt drei Leuten, wobei Bass, Gitarre, Gesang und Komposition auf dem Album wohl aus einer Hand stammen.
Fazit: „Meet Us At The Southern Sign“ bietet ein einheitliches Album, welches erst mal wenig innovativ erscheint, aber Dank der außergewöhnlichen Attitüde der Franzosen mit dem ein oder anderen Schmuckstück glänzen kann, wobei besonderes Lob das Gitarren Songwriting verdient hat. Großes Minus in meinen Augen ist das Nerv tötende Geschreie.
Wer Emperor oder Behemoth mag, nicht zu viel erwartet und offen anderen Stilrichtungen gegenüber ist, der sollte sich dieses Werk ruhig mal anhören.
Tracklist
1. Once In A Blood Red Moon
2. The Forbidden Words
3. Swamp That Shame
4. There Is But One Light
5. My True Essence
6. In Every Grief-Stricken Blues
7. Nox Illuminatio Mea
8. The Blazing Darkness (Of Luciferian Skies )
9. Fivefold Thought
10. Fires Of The Sitra Ahra
11. Meet Us at the Southern Sign