Sarke – Eine bislang eher unauffällige, wenngleich auch keinesfalls gesichtslose Person in der Metal-Landschaft. Kenner der Szene mögen ihn vielleicht von Bands wie Khold, Old Man's Child, Tulus oder Sensa Anima kennen, doch im großen und ganzen teilt er das Los seiner Zunft. Auf der Bühne im Hintergrund, halb verborgen hinter seinem Arbeitsgerät – macht man als Drummer nicht regelmäßig auf sich aufmerksam, bleibt man für das Auftreten in der Öffentlichkeit eher nebensächlich, treibende Kraft hin oder her. Umso erstaunlicher wirkte es, als Anfang dieses Jahres der Name „Sarke“ plötzlich jedermanns Mund füllte. Quasi über Nacht sickerte die Story durch, von einem rätselhaften Werk, „Vorunah“, bereits fertig aufgenommen und mit niemandem geringerem als Nocturno Culto hinter dem Mikrofon.
Federführend für die gesamte Instrumentalarbeit zeigt sich jedoch Sarke himself – ein Faktum, dass „Vorunah“ sehr zu Gute kommt, schließlich bleiben uns räudige Punk-Eskapaden wie sie die letzten Darkthrone Scheiben füllten erspart. Stattdessen unternimmt Sarke eine Reise zu den Anfängen des Black Metals. Bathory, Celtic Frost, Mayhem – die Parallelen zur den Urvätern schwingen stets mit. Zudem punktet „Vorunah“ durch ein großes Maß an Individualität, was die einzelnen Songs anbelangt. Ob es nun traditionell rasende BM-Gefilde ( „Dead Universe“ ), doomige Einschläge ( „13 Candels“ ) oder eher die thrashig-rotzige Gangart ( „Primitive Killing“ ) ist, Sarke bewegt sich grundsätzlich mit viel Spielfreude und einem hohen Maß an technischem Können durch die Songs. Vor allem die immer wieder auf blitzenden epischen, ja fast schon sphärischen Keyboards haben es mir an dieser Stelle besonders angetan. Dazu der schleppende Groove und Culto's unverkennbar fieses Stimmchen und eine frostig kaltes Meisterwerk wie der Titeltrack ist entstanden. Doch auch in den melodiösen Instrumentaleinlagen, wie zum Beispiel zu Beginn von „13 Candles“ können Sarke auf ganzer Linie begeistern und leiten so grazil in die klirrende Kälte über – eine Spielweise, die ihnen wesentlich besser zu Gesicht steht, als die ruppig, schnörkellosen Riffs, die „Primitive Killing“ prägen und zum absolut unpassenden Start in ein ansonsten überzeugendes Album machen.
Sarke mag sich bislang noch so sehr im Hintergrund gehalten haben – mit diesem Werk wird sich das ändern. „Vorunah“ strotzt vor nordischer Kälte und klingt besser als viele BM-Werke nach x Jahren Proberaum. Wer nur entfernt etwas mit Black Metal in der rockigeren Form anfangen kann und hier kein Ohr riskiert, der ist selbst schuld!
Tracklist:
01. Primitive Killing
02. Vorunah
03. The Drunken Priest
04. Frost Junkie
05. Old
06. Cult Ritual
07. 13 Candles
08. Dead Universe