Running Wild werden nach ihrem Auftritt auf dem diesjährigen Wacken Open Air über die Planke gehen. Nun wird fleißig nach einer Band gesucht, die dieses schwere Erbe antreten soll. Mit „Captain Morgan's Revenge“ gab es schonmal den ersten Warnschuss vor den Bug, doch mit „Black Sails at Midnight“ setzen die Schotten die Enterhaken an.
Das erste Werk der Jungs aus Schottland entlockte dem geneigten Piraten schonmal ein Arr, vor allem mit Knallern wie „Nancy the Tavern Wench“, doch mangelte es an Konstanz. Auf dem neuen Werk ist dieses nun anders. Das Niveau ist konstant hoch und man entwickelte sich logisch weiter. Die Songs weisen klassischen Piratengrölwerk auf, sodass das Holzbein gnadenlos mitgeht und die Holzwürmer über Bord wirft.
Schon der Opener „The Quest“ lädt zum Mitgrölen ein und dies wird sich auch so schnell nicht ändern. Was dabei auffällt ist, dass viele Songs episch geworden sind, was nicht zuletzt an der breiten Instrumentalwand, die bei Songs wie „Black Sails at Midnight“, in dem auch das Titelthema von „Fluch der Karibik“ zitiert wird, liegt. „To the End of Our Days“ könnte sich live zum absoluten Feuerzeug-Mitgröler entwickeln und ein grandioses Finish liefern.
Der absolute Hammer ist „Keelhauled“. Da bleibt keine Augenklappe trocken und Buddel geschlossen. Nicht ganz so genial, aber auch ganz großes Piratenkino ist „Wolves of the Sea“. Wie gesagt, ein Mitgrölrefrain nach dem anderen.
Die RMS Alestorm hat zum Kapern angesetzt und wird mit Sicherheit das Steuer übernehmen, da die MS Running Wild nicht nur auf Sand gelaufen ist, sondern die Segel gestrichen hat. In diesem Sinne: „with a bottle of rum and a yo ho ho“.
Tracklist:
1. The Quest
2. Leviathan
3. That Famous Ol' Spiced
4. Keelhauled
5. To The End Of Our Days
6. Black Sails At Midnight
7. No Quarter
8. Pirate Song
9. Chronicles Of Vengeance
10. Wolves Of The Sea