Würde man Nahemah auf der Landkarte der Musik-Landschaft einordnen wollen, so käme man sicherlich irgendwo in Deutschland raus. Auch wenn die 5 Spanier erst auf drei Alben und eine Ep zurückblicken können, so liest sich die Diskographie ähnlich multikulti wie unsere Gesellschaft: Von Symphonic Black Metal (Chrysalis) über progressiv angehauchtem Melodic Death Metal (The Second Philosophy) bis hin zu Progressive Death Metal in Reinkultur (A new constellation) – Lange hielt es Nahemah bei keinem Genre; jedes Album und auch das neuste trägt eine völlig eigene Prägung.
Konstant geblieben im Verlauf der bislang 12 Jahre ist lediglich die melancholisch düstere Grundstimmung. Auch auf „A new constellation“, so der Titel des gerade veröffentlichten Werkes, regieren sphärische Keyboards, ein immer wieder auf blitzendes Saxophon und ruhige, verträumte Akustik Parts. Dazu bewegt sich Sänger Pablo Egido in einem Wechselspiel zwischen deftigen Growls und seichten, viel zu emotionslosen, klar gesungenen Passagen durch die Songs. Gitarren und Schlagzeug sind in dieser Mixtur eher nebensächlich. Sie agieren im Hintergrund, bilden das Grundgerüst, aber schaffen es nicht besondere Akzente zu setzen. Als dominierendes Element bleibt das Keyboard - eine Rolle, die es wenig überzeugend ausfüllt. Die Songs wirken zu gleichförmig, ähneln sich untereinander zu stark, lassen ausdrucksstarke Momente vermissen – alles Folgen eines relativ monotonen Keyboards. Auch Sänger Egido schafft es nicht dieses Ruder herumzureißen. Wie in einem Sandsturm gefangen growlt er gegen den übermächtigen Keyboard-Gitarren-Soundbrei an, geht jedoch über weite Strecken unter.
Vielleicht ist es einfach nur die falsche Jahreszeit, doch „A new constellation“ gelingt leider keine große Zündung. Die Songs wirken zu monoton, die atmosphärische Grundstimmung zieht den Hörer nur bedingt in ihren Bann - „A new constellation“ bleibt ein ziemlich durchschnittliches Werk in einem Genre, in dem Bands wie Opeth oder Cult of luna deutlich bessere Alben veröffentlicht haben.
Tracklist:
01. Much Us
02. Absynthe
03. Follow Me
04. Reaching the Stars
05. The Perfect Depths of the Mermaids
06. Air
07. Under the Mourning Rays
08. The Trip
09. Smoke´s Men
10. Outer