Irgendwie ist der Bandname in Verbindung mit dem Titel pure Ironie, die man allerdings nicht verstehen muss. Jedenfalls kommt mit „Wrong Address“ das erste Full-Lenght-Output der Finnen um Sänger und Gitarrist Tapani Tikkanen, der bereits eine Song für einen Fußballverein schrieb, auf den Markt.
Ahja, das haben wir doch irgendwo schon mal gehört. Wenn auch nicht identisch, aber so ähnlich. Ein wenig Dream Theater verspürt man am Anfang, aber der Opener „Secrets of the Night“ entpuppt sich nicht als Prog-Nummer, sondern als knackige, melodische Rock-Nummer, der leider etwas Druck fehlt. Der Backgroundgesang in Bee Gees-Manier ist auch leicht gewöhnungsbedürftig, aber sonst kann man nicht klagen. Die Keyboardpassagen fügen sich gut mit ein und der mehrstimmige Refrain tut den Rest. Stellenweise bekommt man allerdings das Gefühl, dass gleich Van Halens „Jump“ erklingen würde.
Interessant ist ein Riff von „Running Wild“, was stark an „Rock You Like a Hurrican“ von den Scorpions erinnert, leider aber nicht so spritzig rüber kommt und sein Pulver in den seichten, zu melodischen Passagen verschießt.
Viele Songs, z.B. „Any One With a Broken Heart“, erinnern auch ein wenig an ein paar Bon Jovi Songs, aber vergleiche kann man bei jeder Band kreuz und quer ziehen.
Die Songs besitzen alle ein stabiles Grundgerüst, aber der richtige Knaller bleibt aus. Irgendwie klingt das meiste nicht ausgereift genug, oder besser gesagt: Gut produziert aber schlecht gemastert. Eventuell sollte man sich darüber noch Gedanken machen.
Der Knaller fehlt zwar auf dem Album, aber solide ist es dennoch. Trotz ein paar Kinderkrankheiten kann man sagen, dass es mit 7 von 10 abschneidet. Denn wie heißt es meist: Der Weg ist das Ziel So in etwa kann man dies hier auch sehen. Das Grundgerüst ist da, das können auch, nur zum finalen Schuss hat es nicht ganz gereicht.
Tracklist:
1. Secrets of the Night
2. I Have Been Loving You
3. Back On the Road
4. Running Wild
5. Any One With a Broken Heart
6. End of Time
7. He Never Gave It All
8. I Want You
9. Free Again
10. Main Attraction
11. Crossfire