Wer kennt und genießt sie nicht, die holländischen Pommes? Und wer zuckt nicht bei der Erwähnung des holländischen Fußballteams zusammen? Doch was ist, wenn ich euch von holländischem Black Metal erzähle? Mir fällt da auch auf Anhieb keine Band ein. Genau diese Lücke wollen Onheil mit ihrem Debüt Album, nach mehr als 10 Jahren Bandgeschichte, „Razor“ füllen. Dabei tritt das Quintett mit der Unterstützung des deutschen Labels Cyclone Empire auf.
Sagte ich gerade Quintett? Hab ich nicht gerade noch was von „Guitar/Vocals“ gelesen…wartet…ah! Tatsächlich ein Quintett und das ohne Keyboards und ohne einzelnen Sänger, denn Onheil brauchen nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Gitarren um ihren hammermäßigen Sound zu erzeugen. Wo wir gleich bei der Musik sind. Was kommt dabei heraus, wenn man Black Metaller Iron Maiden spielen lässt, welche zuvor offensichtlich gut Thrash Metal konsumiert haben und daher in absolut bester Laune sind? Richtig Onheil natürlich! Die 5 vereinen Heavy Metal Riffs mit der Atmosphäre von Black Metal, vergessen dabei auf keinen fall die gute Laune. Das Gemisch was dabei entsteht muss einfach gefallen und lässt einem einfach keine Pause. Von der ersten bis zur letzten Minute können die Holländer vollkommen überzeugen.
Die Abwechslung des Tonträgers sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben. Angefangen bei „As Hope Dies“, welches zunächst mit einer sehr atmosphärisch-akustischen Stelle aufwarten kann und nachher so rhythmisch wird, dass keine Matte still bleiben kann. Der Titelsong „Razor“ geht mehr in Richtung Immortal und überzeugt mit sehr schönen Songstrukturen.
Ihr sucht einen epischen Titel? Klar „The Fallen Kingdom“ erfüllt dieses Kriterium mit Bravur und enthält dabei sogar einen sehr genialen Chor.
Ihr wolltet schon immer Black Metal auf Dutch hören? Ist auch im Angebot mit „Pad Der Verdoemenis“, gleichzeitig überzeugt der Titel auch mit der Musik, obwohl er etwas rauer gehalten ist und mehr in Richtung Marduk blicken lässt.
Ihr habt immer noch Wünsche? Da haben wir doch noch ein Black Metal Klischee der Marke Nattefrost. „Penetration of the Innocent“ weiß dabei aber mit sehr viel Humor zu überzeugen, denn nach dem sehr eindeutigen Intro, kommt statt der erwarteten Blastbeat Attacke ein verdammt episches Riff, welches sich durch das ganze Lied zieht und mir nicht nur beim ersten Mal ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Bevor ich nicht mehr aus dem Schwärmen komme, komm ich lieber zum Fazit: Onheil liefern hier einen absoluten Meisterstreich ab, der sicher nicht nur Black Metal Fans Freude bereiten wird. Eine Scheibe die von der ersten Minute an Spaß macht und nie langweilig wird. Die insgesamt drei Sänger sorgen auch Stimmlich für gute Abwechslung. Kaufen, kaufen, kaufen und bitte mehr, mehr, mehr davon!
Tracklist
01. Out of the Darkness It Comes
02. Nemesis’ Light Fading
03. As Hope Dies
04. Final Redemption
05. Day of Departure
06. Razor
07. The Fallen Kingdom
08. Pad Der Verdoemenis
09. Penetration of the Innocent
10. Rain of Fire
11. From Above