Sechs bayrischen Recken haben die Runensage erzählt, den Düsterwald durchschritten und auf schwarzen Schwingen, mit erhobenem Horn, den Fluch der Götter abgeschüttelt. Das ist wahrlich ruhmreich und verdient den Titel Epic Pagan Metal. Die Newcomer stehen unter CCP-Records, die auch Größen wie Wolfmare, Riger oder Wolfchant unter ihre Fittiche wissen. Man darf also großes erwarten.
Doppelgesang beim Pagan Metal sind mir immer willkommen. So kann jeder sich auf die Stimmlage konzentrieren, die ihm besser steht. Auch auf dieser Scheibe wurde ich von diesem Konzept nicht enttäuscht. Manche Track wurden in englischer, andere in deutscher Sprache gehalten.
Wenig überzeugt hat mich die Spieldauer, die sich auf 28 Minuten dezimiert. Das bei einem Epic Pagan Metal Album! Da kommt nicht wirklich Stimmung auf. Die Bajuwaren haben als Inspiration Equilibrium und Falkenbach genannt. Hier hätten sie noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen können. Ein paar instrumentale Passagen hätten mit Sicherheit geholfen. Im Maintrack Düsterwald wissen sie auch das zu präsentieren. Aber auch hier nur ansatzweise.
Im Instrumentalem können die Sechs ordentlich Punkten. Das Keyboard zeigt folkloristische Anleihen und die Gitarren leisten eingängige Leads. Der Gesang geht von Growls, über Screams bis zu choralen Gesängen.
Was mich immens störte, war die kurze Spieldauer, die nicht wirklich das Wort Epic rechtfertigte. Zwar haben mich Skaldenmet und Düsterwald begeistert, aber der Rest der Tracks rauscht einfach so vorbei, auf Grund der durchschnittlichen Trackdauer von 3 Minuten. Als Debüt ist es ein Einblick wert, aber im Moment gibt es einige Alben, die einfach besser sind. Ich hoffe, dass der Zweitling besser wird, denn Potenzial kann man erkennen!
Tracklist:
1. Naves Draconum 2:00
2. Gods from the past 2:48
3. Schwarze Schwingen 2:21
4. Mit erhobenem Horn 2:54
5. Skaldenmet 3:41
6. Nordwindes Zorn 3:09
7. Cursed by the Gods 2:52
8. Dsterwald 5:06
9. Die Runensage 3:25