Myrkr ist ein Planet aus dem Star Wars Universum, auf welchem der dritte Sohn von Leia Organa Solo und Han Solo, Anikin Solo, sein Leben verlor. Auch wenn dies eigentlich recht lustig wäre, gehe ich mal davon aus, dass sich die Iren von Myrkr wohl eher nach dem gleichen Alt-Norwegischen Wort benannt haben, welches „dunkel“ bedeutet. „Black Illumination“ liegt gerade auf meinem Tisch und möchte rezensiert werden und wie es so üblich ist, erzählt man ja immer ein wenig über die Band am Anfang. Eigentlich wollte ich das auch, aber die Informationen über die Band sind so reichhaltig, dass ich nicht einmal herausgefunden haben, wie viele Menschen an diesem Projekt überhaupt mitwirken. Frei nach dem Motto: Informationen lenken nur ab! Nun gut.
Geboten werden uns 40 Minuten Black Metal der alten norwegischen Tage. Dabei beweisen die Protagonisten durchaus eine gewisse Ausdauer, denn die Instrumente spielen nur recht selten Noten die langsamer als 16tel sind. Leider brauch man als Hörer ebenfalls eine solche Ausdauer, denn das Material ist alles andere als leichte Kost. Andauernde Blastbeats und immer recht ähnliche Bewegungen in den Gitarren lassen die Aufmerksamkeit dahin schmelzen und erst der erste Lichtblick der Scheibe am Ende von „Enlightenment“ – wie ungeheuer passend – und der dazugehörige Blick auf die Playlist, zeigt mir, dass bereits 3 Song verstrichen sind. Glücklicherweise sind die restlichen 4 Songs etwas besser.
So kann „Black Blood of the Wolf” mit einer sehr atmosphärischen Melodielinie überzeugen, welche endlich mal was anderes darstellt und auch an sich sehr überzeugen kann. „Bound by the Forgotten“ fängt ausnahmsweise mal nicht mit einem Blastbeat an – der kommt erst nach 10 Sekunden – sondern beginnt mit ambienten Klängen. Auch der Rest des Liedes ist mehr auf Atmosphäre bedacht, anstatt auf Geknüppel, was man besonders an dem sehr ruhigen und sehr langen Schluss ohne Schlagzeug und Gitarren merkt. Der Abschluss mit dem Titelsong ist auch noch mal eine Steigerung und ist der einzige Song der mich einigermaßen mitreißen kann.
Auch wenn die Songs selber nur selten überzeugen können, schaffen Myrkr mit dem gesamten Album doch eine recht leere Atmosphäre, was ja offensichtlich das Ziel des Albums ist. Trotzdem müssen die Iren noch einen weiten Weg gehen, um die angekündigte „atmosphere of true spiritual darkness“ zu erreichen. Ein Ohr sollte trotzdem mal riskiert werden von Menschen die nie genug von alten norwegischen Black Metal bekommen.
Tracklist
01. A Grail Of Smouldering Ash
02. Flesh
03. Enlightenment
04. The Unseen Light
05. Black Blood Of The Wolf
06. Bound By The Forgotten
07. Black Illumination