„Von einer Beerdigung“ klingt eigentlich nach Emo-Core – ist es glücklicherweise nicht. Es ist die deutsche Übersetzung des Bandnamen von Funebrarum, welche die Old-School-Death-Metal-Szene bereits seit 1999 unsicher machen. Jedes Review, das man über die Demos und Re-releases und Splits und was weiß ich noch alles zu lesen bekommt, preist die derzeit vier Amerikaner in höchsten Tönen. Nach vier Jahren Sendepause beehren uns Funebrarum in diesem Jahr mit ihrem Debütalbum - ja, Debüt - „The Sleep of Morbid Dreams“, welches über Cyclone Records erscheint.
Geboten wird uns, wie schon erwähnt, Death Metal der alten Schule ohne viel Schnickschnack. Genau genommen hat das ganze Album genau ein Solo, ansonsten wird uns reinster Death Metal gezeigt, wie er zu klingen hat.
Die Songs sind allgemein recht abwechslungsreich, auch lassen sie sich nach einigen Durchläufen gut voneinander unterscheiden. Nach der ersten Hälfte mit sehr Up-Tempo-lastigen Songs wie „Beyond Recognition“ folgt die eindeutig bessere Hälfte. Diese wird von „Cursed Eternity“ eingeläutet und beginnt mit dem, was diesen Teil der Scheibe eindeutig prägt: Ein extremes Down-Tempo-Intro. Insgesamt kann der Song auch mit vielen Tempowechseln gut überzeugen. Nur der Schluss ist etwas seltsam, da ein sehr schnelles Fade-Out einsetzt. Auch der absolut beste Song des Albums „Nex Monumentum“ befindet sich in dieser Hälfte. Dieser Song bietet alles, was das Herz begehrt: Von cleanen E-Gitarren bis zum Blastbeatgewitter beinhaltet dieser Achtminüter alles. Dies ist auch eine Besonderheit an Funebrarum: Vergleichsweise sehr lange Songs, denn ausser der Up-Tempo-Attacke „Beyond Recognition“ ist kein Song kürzer als 4:50.
Das eindeutige Problem der Scheibe ist aber, dass es der Band einfach nicht gelingt mich zu überzeugen. Die Instrumentalabteilung liefert gute Arbeit und die Vocals sind auch gelungen, aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas, dass Funebrarum besonders macht. Genau aus diesem Grund läuft diese Scheibe auch Gefahr, einfach im Strom der vielen anderen Bands zu versinken.
Es bleibt also die Frage, ob es sich lohnt „The Sleep of Morbid Dreams“ zu kaufen. Wenn man schon genug Scheiben von Obituary oder auch Deicide hat besteht eigentlich in meinen Augen kein Kaufgrund, denn Funebrarum können sich nicht von diesen absetzen. Höchstens Menschen, die nie genug von Old School Death Metal haben können, rate ich mal ein Ohr zu riskieren, aber ansonsten müssen sich Funebrarum steigern.
Tracklist
01. Persih Beneath
02. Grave Reaper
03. Beyond Recognition
04. Cursed Eternity
05. Incineration of Mortal Flesh
06. Nex Monumentum
07. Among the Exiled