„Past all hope“, zu gut Deutsch „hoffnungslos“. Gehen die englischen Namen langsam aus oder wieso nennt sich eine junge Gruppe, die gerade ihren Erstling auf den Markt schmeißt „hoffnungslos“? Auch auf der Band eigenen Homepage findet sich keine plausible Erklärung für den leicht der sonderbaren Namen. Stattdessen: Eine Bandbeschreibung, die mir 1001 gute Gründe nennt, wieso „Sex, Booze and Metal“ mein Leben nachhaltig bereichern wird. „Fette Gitarrenwände, abwechslungsreiche Drums, treibende Bassryhtmen, eine markante Stimme, mächtige Refrains, ...“ - Die Liste der Trademarks ist lang, meine Stirn wirft erste Falten. Wie war das noch gleich? Wer hoch steigt, fällt tief. Na, hoffentlich bestätigt hier die Ausnahme die Regel.
Ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben nachzuvollziehen, was der Schreiber der Bandbeschreibung beim Genuss von „Sex, Booze and Metal“ empfunden hat, habe ohne erkennbaren Grund meine Füße wippen lassen, in der Hoffnung irgendwann bahnbrechende neue Erkenntnisse zu erlange, doch genutzt hat das alles nichts. Statt „Aha-Effekt“ kam ein lang gezogenes Gähnen und das viel zu früh. Woran das liegt? Nun, irgendwie erweckt „Sex, Booze and Metal“ den Eindruck, als wären Past all hope selber gelangweilt von ihren musikalischen Ergüssen.
Die Gitarren, sowie das Drumming stampfen weitestgehend unmotiviert vor sich hin und schaffen es nur selten wirkliche Akzente zu setzen. Einzig in den ruhigen und nachdenklichen Parts kommt stellenweise so etwas wie Stimmung auf. Spätestens beim Umlegen des Schalters auf „Groove“ war's das allerdings schon wieder. Auch Sänger Marcus kann nicht viel raus reißen. Die gegrowlten Passagen klingen zu fast hundert Prozent nach 08/15 und wirken völlig drucklos, die klaren Parts pendeln zwischen dünn und schief. Verpackt werden die so entstandenen Kompositionen in eine Produktion, bei der ich nur hoffen möchte, dass sie im heimischen Proberaum entstanden ist und die Band sich dafür kein Geld hat aus der Tasche ziehen lassen. Der Sound ist nicht rauschend, nervt nicht durch Störgeräusche - nein, die Aufnahmequalität ist auf jeden Fall in Ordnung. Für die Abmischung scheint allerdings ein Praktikant verantwortlich gewesen zu sein: Völlig unakzentuiert wirkt die Produktion – Der Gnadenstoß für das ohnehin schon gleichförmige Material.
„Past all hope“ sind die fünf Jungs aus'm Schwarzwald sicherlich nicht. „Sex, Booze and Metal“ ist trotzdem eine ziemlich langweile Angelegenheit. Dünne Vocals, ein höhepunktarmes Songwriting – Da nutzen auch die Titten auf dem Cover nichts.
Tracklist:
01. Angry Young Man
02. The Disaster has Already Begun
03. Hail
04. Lake of Tears
05. Never Say Die
06. Rumors
07. Remember the Brave
08. Past All Hope
09. You are Already Fucked