Das ich das noch erleben darf! Hellsaw sind, wenn man dem Myspace trauen darf, mit mir ausnahmsweise Mal einer Meinung, was die Top-Tracks ihres neuen Albums „Cold“ angeht. Dieses inzwischen dritte Scheibchen der Österreicher erschien vor kurzem bei den Landsleuten von Napalm Records und wird mir als der aktuelle Höhepunkt der Bandfähigkeiten angepriesen, was bei dieser Erfolgsgeschichte, welche Hellsaw bereits aufzuweisen haben, schon so einiges heißt.
Eingestiegen wird mit „A Suicide Journey“, welches durch wunderschöne Akustik-Gitarren-Klänge eingeleitet wird, welche keine Folktruppe besser hinbekommen hätte, bevor es frostig und vorerst langsam mit elektronischer Verstärkung losgeht. Sofort wird ein Gänsehaut-Riff nach dem nächsten rausgehauen, mal rhythmisch zum mitbangen, mal langsam atmosphärisch, mal mit Geknüppel im Hintergrund, aber nie ohne frostig schöne Melodien. Direkt der erste Song zeigt, was uns auf diesem Album erwartet und verspricht nicht zu wenig!
Songs wie „Der Harzwald“, „Psycho Pastor“ und „Ache“ gehören zu dem besten was ich seit Jahren gehört habe und bieten dabei auch nicht wenig Abwechslung.
Jeder Black Metal Typ wird hier mal angeschnitten. Blastbeats finden sich zu genüge in „The Black Death“; Atmosphäre pur ist bei „Ache“ zu finden, dem absolut besten Song der Scheibe; Liebhaber von deutschem Gesang kommen mit „Der Harzwald“ auch nicht zu kurz, ebenfalls einer der besten Tracks. Wer auf interessante Intros steht wird mit „Psycho Pastor“ bedient. Dieses fängt mit einigen geflüsterten Stimmen an, bevor Aries eine Geschichte über einen Pastor erzählt. Recht dissonante akustische Klänge im Hintergrund sorgen für die rechte Stimmung, bevor dieser ziemlich geniale Track losgeht.
Auch zwei kurze Intermezzos werden uns hier geboten, welche schön zum Gesamtbild passen, aber ansonsten kaum nennenswert sind.
Letztendlich werden auch die Ohrwurmliebhaber und Keyboard-Fanatiker bedient, denn „I Saw Hell“ geht einfach mit dem ständig wiederholtem Refrain nicht aus dem Kopf und der Schluss der Scheibe wird mit einem reinem Keyboard Track, zwar atmosphärisch, aber in meinen Augen doch recht unpassend abgeschlossen.
Insgesamt kann ich eigentlich nur jedem, der irgendwas mit Black Metal anfangen kann, raten: kaufen, kaufen, kaufen! Hellsaw bringen in diesem Jahr eins der besten Black Metal Alben im deutschsprachigen Raum seit Jahren raus, auf dem für jeden was zu finden ist, was man nicht unbelohnt lassen sollte!
Tracklist
01. A Suicide Journey
02. The Black Death
03. Der Harzwald
04. 1 F
05. Cold Aeon
06. Psycho Pastor
07. Sulphur Prayer
08. I Saw Hell
09. Moonrites Diabolicum
10. Ache
11. Supterranian Empire
(9/10)
