In den letzten 6 Jahren durften wir keine neuen Scheiben von Konkhra unseren CD-Regalen hinzufügen, obwohl die Dänen uns bis 2002 eigentlich immer regelmäßig mit ihrem Gedresche versorgt hatten. Gut Ding will Weile haben und wenn es direkt 6 Jahre sind können wir uns hier wohl auf feinsten technischen, erbarmungslosen und abwechslungsreichen Death/Thrash Metal freuen.
Das Album beginnt leider mit einer Runde Leerlauf, da das erste was man hört ein paar peinliche Zitate von Bush Jr. nach dem 11.September 2001 sind. Das ganze ist mittlerweile schlichtweg ausgelutscht und auf der Welle „Bush ist böse“ kann man schon lange nicht mehr mit reiten. Ein Fehlstart, jetzt gilt es die verlorene Zeit wieder aufzuholen und darum geht es im zweiten Song auch direkt knüppeldick und verdammt schnell los. Nach knapp einer Minute kriegen wir das erste Minisolo auf die Ohren und schon liegen Konkhra wieder im Rennen. Trotzdem bleibt es spannend, die Führung ist Konkhra auf keinen Fall sicher dann spätestens das Sample am Ende von „Religion is a Whore“, meinem neusten Ohrwurm, nimmt eine Menge Tempo raus. Eine Verschnaufpause ist ja schön und gut, aber man sollte sie nicht zu früh nehmen. Konkhra bedienen sich übrigens des gleichen Samples wie kurz zuvor The Faceless auf Planetary Duality in „Hideous Revelation“, nur ging es bei The Faceless tatsächlich um Aliens, naja jedem das seine.
Bis zum Ende der 42 Minuten-Platte geht es dann unterbrechungsfrei mit Blast Beats, wundervollen Soli, gelegentlichen, kurzen Breakdowns, Klampfengedresche und, teilweise überragendem, teilweise nicht mal mittelmäßigem Gekeife aus dem Schreihals von Anders Lundmark weiter. Es wird über das Album hinweg immer deutlicher, dass der klinische neue Sound dem Marathonläufer überhaupt nicht gut tut. Ins Ziel kommt der schnaubende Athlet dann mit einem Endspurt, der sich sehen lässt. Zwar ist das Tempo gedrosselt, man könnte sagen gut dosiert, aber der Track „ The Promise of Antagonism“ weiß einfach jeden Hörer anzusprechen, nicht zuletzt weil hier sogar eine weibliche Stimme zu vernehmen ist, die zur Geräuschkulisse von Konkhra, in diesem Fall einem Bombensolo und einem stampfigen Mid-Tempogroove, sehr kraftvoll das Album zum Ausklang bringt.
Fazit: Obwohl Konkhra sich mit dem modernen Sound das falsche Paar Schuhe angezogen haben dürfen sie sich bei mir nicht ausruhen. Ab in die Ehrenrunde namens „repeat“.