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Gwyllion - The edge of all I know [Symphonic Metal / 2009]

AlbumcoverRezept ohne Beipackzettel? Eigentlich undenkbar, oder? Bei Promos ist es das Gleiche. In der Regel enthält dieser Zettel nur einen Bruchteil der Infos, die der Redakteur für seine Arbeit benötigt. Nicht so bei den Werken von Black Bards Entertainment. Die in der Regel mehrseitige Packungsbeilage enthält alle Infos, die man in irgendeiner Weise gebrauchen könnte und noch viel mehr. Studioreport, Biographie, Band-Vorstellung und vieles mehr – Da lacht das Herz. Das ist allerdings gar nichts verglichen an den Freudensprüngen, die der Redakteur macht, wenn die musikalischen Aspekte halten, was die Beilage verspricht. Damit wären wir direkt beim Thema, denn beim neusten Output der Belgier von Gwyllion passt beides.

Die fünf Mannen um Goldkelchen Annelore Vantomme spielen Symphonic Metal, ohne dabei wie die x-te Nightwish oder Within Temptation-Kopie anzumuten. Auch verliert sich die Arbeit der Instrumentalfraktion nicht in übertriebenen Bombast-Orgien – das zweite große Risiko, welchem eine Symphonic Metal Band zu begegnen hat. Stattdessen ist das Gitarrenspiel und das Drumming prägnant in das Gesamtbild eingebunden und sorgt für eine nötige Portion Schmackes im Sound. Für weiche und eingängige Momente sind die Keys verantwortlich, welche ihre Aufgabe dezent mit Bravour meistern. Auf diesem Background kann Annelore nahezu perfekt aufbauen und die volle Bandbreite ihrer tollen Stimme darlegen. Zudem zeichnet „The edge of all I know“ eine immer wieder durchschimmernde Folk-Schlagseite aus. Besonders deutlich wird dies bei „The night awakens“. Flöten, Leiern und wie sie alle heißen – hier dürfte jedes Folk-Herz lautstark aufjubeln. Wer denkt, dass die Belgier damit ihr Pulver verschossen hätten, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Das Beste steht zu diesem Zeitpunkt noch bevor, in Form des Doppelpacks „A thousand words“ und „Roots of reality“. Zwei absolut epische Songs, in sich abgerundet mit einer facettenreichen Gitarrenarbeit und noch besseren Vocals (vor allem bei zweiterer Nummer). Das hätte Chuck Norris nicht besser gekonnt! Diesen Satz kann ich leider nicht unter das gesamte Review setzen. Gwyllion fehlt teilweise das Näschen für absolut formvollendete Höhepunkte. Das fällt beim Hören der Scheibe nicht negativ auf, verhindert aber gleichzeitig die richtig hohen Wertungen, weil insgesamt „etwas“ fehlt.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass „The edge of all I know“ eine tolles Symphonic Metal Album geworden ist, welches den Vergleich mit den Szenegrößen nicht scheuen braucht. Die in allen Tonlagen perfekte Gesangsstimme von Frau Vantomme trifft auf eine eigenständige Backgroundarbeit, der teilweise leider die richtig grandiosen Höhepunkte fehlen.

Anspieltipps: A thousand words, Roots of reality

Tracklist:
01. In Silence Enclosed
02. Entwined
03. Void
04. Rage
05. Beyond Goodbye
06. The Night Awakes
07. Closure
08. A Thousand Words
09. Roots Of Reality
10. Angelheart

  


Hinzugefügt am: 30. März 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3685
Sprache: german
Punkte:   (7/10)
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