„Unser Bonn soll 'skaiger' werden...“ hieß es damals in der Internet-Annonce, auf die sich sechs junge Musiker im Juli 2007 zusammengefunden haben. So wurde schnell klar, welche musikalische Richtung eingeschlagen werden sollte: Ska... Ska GB, das sind Kerstin (Posaune), Sebastian und Hannes (Saxofon), Peter (Bass), Oliver (Schlagzeug) und Linus (Gesang und Gitarre), aus Bonn und Umgebung.
Die Demoversion umfasst vier Tracks und zuletzt den "SkaGB Theme", allesamt auf deutsch. Ich kann das Gemecker vieler nicht verstehen, die mit deutschem Ska nichts zu tun haben wollen. Hört man sich die Texte mal an, wird man zwar merken, dass man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen darf, aber im Ernst, habt ihr euch schon mal einen englischen Text übersetzt? Da macht für mich die Aussage "Das Leben ist kein Ponyhof" ziemlich viel Sinn.
Musikalisch ist alles durchaus passabel, die Melodien sind eingängig und abgedrehte solistische Bläservirtuositäten finden sich zum Glück auch nicht. Die Gitarren glänzen im Offbeat, die Bläser mit Einwürfen und im Background. Der Gesang ist angenehm, Sänger Linus kann schon mehr aufweisen als eine 08/15 Stimme. Allerdings kommt es mir an ein oder zwei Stellen so vor, als überanstrenge er sich, was die Höhe angeht. Kann aber auch sein, dass das an der Produktion liegt. Die ist nicht ganz astrein. Der Sound ist zwar sauber und ausgeglichen, aber stößt an solchen Stellen an gewisse Grenzen.
Textlich bewegt man sich von ernst und sozialkritisch bis zum gefühlten Nonsens ("und wär ich ein Schaf und hätt ein Leben lang nur gegrast, dann wärst du die Wolle auf meinem Arsch") oder hab ich da etwas fehlinterpretiert? Da gibts nur einen Weg: selber ausprobieren!
Also meiner Meinung nach 1a Ska, hat bei mir Kopfnicken und Fußwippen und leichte Skankansätze auf dem Sofakissen ausgelöst. Und man drückt auch gern wieder die Wiederholungstaste, um es sich noch einmal durch die Ohren dringen zu lassen. Anhören!
Tracklist:
01. Nachgeben
02. Toastbrot
03. James Last
04. Wahrheit
05. SkaGB-Theme
(7/10)
