Delain haben mit ihrem Erstlingswerk „Lucidity“ auf ganzer Linie überzeugt, auch wenn ein fader Beigeschmack gelbieben ist. Dieser Beigeschmack trägt den Namen Within Temptation, da Delain einen sehr ähnlichen Stil an den Tag legen, was aber nicht zuletzt an Martijn Westerholt, Brüder von Within Temptation-Mastermind Robert, liegt, der ja vor seiner Krankheit dort spielte. Mal sehen, was Delain mit „April Rain“ - und das Ende März – anstellen.
Man kann sagen, dass Delain ihrer Linie treu geblieben sind, auch wenn man im Volksmund immer behauptet, dass Stillstand mit dem Tod gleichzusetzen ist. Bei manchen Bands ist dies aber nicht der Fall, denn es ist immer wieder der Fall, dass, wenn sich eine Band ändert, ihr Charisma verloren geht. Im Falle Delain trifft der Stillstandfaktor nicht zu, denn man will die Band genauso so hören. Trotzdem haben es die „Käsköppe“ geschafft immer mehr ihren Stil zu finden. Man schafft es zwar nicht ganz von der großen Schwester Within Temptation weg zukommen, doch man entwickelt immer mehr seinen eigenen Charakter.
Musikalisch geht es also wieder sehr melodisch und vor allem symphonisch zu. Gepaart wird das ganze mit der nötige Härte oder, je nach Atmosphäre, mit dem nötigen Gefühl, wie z.B. bei „Stay Forever“. Natürlich bekommt man auch genug Songs mit bombastischen Elementen wie bei „Go Away“, das vom Sound her an Epica erinnert, geboten.
Auf „April Rain“ finden sich auch wieder ein paar illustre Gäste ein. In gewisser Marco Hietala, der schon auf „Lucidity“ zu hören war, liefert sich hier bei „Control the Storm“ wieder ein grandioses Duett mit Charlotte Wessels. Der Song ist definitiv wieder das beste, was das Album zu bieten hat, was aber nicht heißt, dass die anderen Songs schlecht sind, aber eben nicht so genial wie „Control the Storm“.
Delain haben mit „April Rain“ ein weiteres Mal auf sich aufmerksam gemacht. Martijn Westerholt und seine Kompanen schaffen es wieder einmal die Hörerschafft, in diesem Falle mich, zu begeistern. Die Frage bleibt nun, wie das ganze auf der Bühne wirkt, denn die „Lucidity“-Songs wirkten stellenweise live nicht so. Für Freunde des symphonischen Metals ist der Zweitling der Niederländer sicherlich eine Investition wert.
Tracklist:
1. April Rain
2. Stay Forever
3. Invidia
4. Control The Storm
5. On The Other Side
6. Virtue And Vice
7. Go Away
8. Start Swimming
9. Lost
10. I'll Reach You
11. Nothing Left