Bei der Umschreibung „Power Metal“ kommen einem direkt Vertreter des eunuchalen Gesanges ins Gedächtnis. Aber nicht bei 7 Seals! Hier wird ordentlich die Power Axt geschwungen, die Segel gesetzt um die sieben Siegel zu brechen, welche das Klischee erfüllen. Nun wird es Zeit Moribund zu entmystifizieren!
Der Grundstein der Band ward sehr schnell gelegt, nachdem Anfang 2005 die Gründung erfolgte und nach wenigen Monaten auch schon die erste Demo das Licht der Welt erblickte. Hier wurde nicht gekleckert, sondern direkt in die Bresche gesprungen, was mit viel positiver Resonanz einher ging. Nun liegt uns das Debut vor der Nase und es riecht mehr als nur gut. In diesem Konzeptalbum wird die Sage der Nibelungen abgehandelt. Kriemhild, Siegfried und Hagen warten auf ihre Entfesselung im heimischen Wohnzimmer.
Die Scheibe geht mit 13 Tracks an den Start und ist mit einer Stunde Spielzeit ein nicht zu verachtendes Stück. Der Prologue weiß direkt die Atmosphäre aufzubauen und den Bannkreis enger zu ziehen, wodurch ein Entkommen unmöglich ist. To Forests Wild And Free ist direkt ein Vorzeigestück! Hier tummelt sich choraler Männergesang und ein schneller Beat, der zum Kopfschütteln zwingt. Ebenso die akustischen Soli, die zur Luftgitarre greifen lassen. Hier ist der pure Power Metal angesagt! Treasure of the the Elder ist ein ruhigeres Stück, welches erst später seinen inneren Geist entflammt und direkt wieder die Windungen des Ohres durchfährt! Die Unforseen Alliance erinnert, instrumental, stark an In Flames. Hier findet Kriemhilt ihren ersten Auftritt und haut ordentlich rein. The Isle of Fire and Ice ist das Mammutstück der Scheibe. Mit 9 Minuten Spielzeit kann man sich direkt schon vorstellen, was einen erwartet. Ruhiger Beginn mit Laute und einstimmigen Gesang, entwickelt er zum Refrain episches Ausmaß mit harten Gitarren, die zu den einzelnen Strophen wieder akustisches Gewand einkleiden. Einfach ein Track mit Ohrwurm- und Gänsehautfaktor! Ganz großes Kino! In Fortune and deceit bekommt das Stück dann komplettes Akustikflair. Tolles Duett des „Pärchens“!A Fateful Conspiracy holt dann alle Asse der Band hervor und knüppelt ordentlich, weiß aber auch mit melodischen Parts zu punkten.Farewell gehört einzig der holden Weiblichkeit und läd zum träumen ein. Die Stimme weiß einfach zu begeistern.Mit A Gift to the Nymph ist ein erneuter Hammer gelungen. Die Riffs reißen mit, die Gesangparts sind gut verteilt und Stimmig. Grandios! Und hier merkt man auch, dass das Finale nicht mehr fern ist, denn, Schlag auf Schlag, kommt ein Hammertrack, nach dem anderen! The Fierce King of the Huns kommt mit Blastbeats daher und dem gewohnt starken Männerstimmen. Ebenfalls ein Track, dem man mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.mit Moribund kommt der Titeltrack und auch direkt das Finale. Hier hällt die Band ihr Level und haut nochmal alles raus, was in ihrem Reportoir steckt. Im Epilogue ist dann auch das Ende geschildert und zeigt die Tragik des Stückes.
Diese Scheibe ist definitiv ein ganz großes Stück Power Metal. Pros und Cons findet man, sobald man sich darüber im klaren ist, ob man sich mit Power Metal identifizieren kann oder nicht. Mir hat sie sehr gefallen. Starke Riffs, klare und kräftige Männer- und Frauenklänge, ein paar Akustikparts. Was will der Power Fan mehr?
Tracklist:
1.Prologue
2.To Forests Wild And Free
3.Treasure Of The Elder
4.Unforeseen Alliance
5.The Isle Of Fire And Ice
6.Fortune And Deceit
7.Prelude To Perdition
8.A Fateful Conspiracy
9.Farewell
10.A Gift To The Nymph
11.The Fierce King Of The Huns
12.Moribund
13.Epilogue