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Black Messiah - First war of the world [Pagan Metal / 2009]

Albumcover„Ein Krieg ist immer schlecht!“ sind die Worte, die mir beim mehrmaligen Durchhören dieses epischen Machwerks der Ruhrpotter in den Ohren nach hallt. Trotzdem bekommt man viel kriegerische Kost spendiert.
Als die Band 1992 gegründet wurde, war sie noch als reiner Black Metal geplant. Als dann jedoch 1996 zwei Mitglieder die Formation verließen, gingen sie zum Pagan Metal über und hier verweilen sie nun auch. Mittlerweile steht das dritte Machwerk, "The First War of the World", in den Startlöchern und wir haben die Gelegenheit, dieses Konzeptalbum auf Herz und Nieren zu prüfen.

13 Tracks umfasst die Scheibe und die Spielzeit beläuft sich auf umfassende 65 Minuten. Hier muss man allerdings erwähnen, dass diese doch stark verlängert wurde, durch einige Hörbuch-Tracks, welche die Story rund um den ersten Krieg zwischen Asen und Wanen erzählt. Diese Erzählung ist auf englisch zu genießen. Der Sprecher, Tom Zahner, hat hier ganze Arbeit geleistet, denn die Atmosphäre ist äußerst dicht und packt den Hörer direkt in seinen Bann. „The Vanir Tribe“ ist der erste, wirklich gesungene Track, welcher auch direkt ins Gehör geht. Der Track handelt, wie man unschwer am Titel erkennen kann, um den Stamm den Wanen und ihren Umgang mit ihrem Umfeld, aus Sicht von Odin, der diesen Stamm entdeckt hat. Im zweiten Track, der mit „Gullveig“ bezeichnet wird, sackt das Tempo stark ab. Beim ersten durchhören erinnert der Gesang stark an die Band „Rabenschrey“. Bei diesem Titel wird die wunderschöne Riesin „Gullveig“ beschrieben, welche Zwietracht und Neid zwischen den Asen säht, indem sie ihnen die Möglichkeiten von Gold und Geld unterbreitet. Allerdings geht diese List nicht auf, denn Odin erkennt, was sie vorhat und will sie durch Verbrennung strafen. Nur gelingt Gullveig die Flucht. „Von Rachsucht und Lüge“ zieht dann wieder die musikalische Richtung in die richtigen Bahnen und hat starken Ohrwurmcharakter. In diesem Track wird erzählt, wie Gullveig bei den Wanen Schutz sucht und diese dazu bringt, sich, für sie, gegen die Asen zu Rächen und Gerechtigkeit einfordern. Auch „Vor den Toren Vallalls“ weiß mit seinem Tempo zu begeistern. Der schnelle Refrain und die melodischen Parts zwischen den Strophen und Refrain haben ordentliches Headbang-Potenzial. „The Battle of Asgaard“ widmet sich dann der Schlacht selbst. Wieder ein Track auf Englisch. Aber dies bricht ihm keinen Zacken aus der Krone, denn auch hier weiß die Band, wie man das Gesamtpaket verpackt. In „Burn Vanaheim“ geht der Kampf in die zweite Runde und ist ein mit einer der stärkeren Vertreter des Albums. Blastbeats, wie man es sich in den kühnsten Träumen erhofft, sowie die melodische Untermalung, zeigen das Können der Band. Wie der Name schon vermuten lässt, ist auch dieser Track in englischer Sprache gehalten. Im Vorletzten Track des Konzeptalbums, „Das Unterpfand“ wird ein Gastsänger zu Rate gezogen, welcher seinen Job beim Refrain mehr als nur gut macht. Dieser Track ist wohl der Stärkste des Albums! Mein persönlicher Favorit. „Andacht“ ist der letzte Track - der das Konzept abschließt – und auch meinem Einleitungssatz inspirierte. Hier wird nochmals Revue über die Schlacht gezogen und klargestellt, dass Kriege auch immer einen Verlust mit sich bringen. Ein gefühlvoller Track, über den es sich sicherlich streiten lässt. Da wir gerade von streiten sprechen, komme ich direkt zum Bonustrack. Der mit „Söldnerschwein“ betitelte Bonus scheidet die Gemüter. Die Einen lieben es, die anderen finden es unpassend. Eben genauso, wie beim Track „Moskau“ vom Vorgängeralbum. Wer die Folk-Formation „Die Streuner“ kennt, wird sicherlich begeistert sein, dieses durchaus gelungene Cover auf dieser CD zu finden. Es macht Spaß, geht ordentlich ab und lässt die Matte mehr als einmal im Kreise rotieren.

Langer Rede, kurzer Sinn. Diese Scheibe sollte in keiner Pagan-Metal-Sammlung fehlen. Hier hat man alles, was das Pagan-Herz begehrt. Krieg, ein Zwietracht sähendes Weib, ein brennendes Dorf und der Friedensschwur. Über die Moral am Schluß lässt sich streiten, passt aber immer noch ins Konzept. Der Bonustrack ist ebenfalls ein Streitpunkt, aber auch hier lässt sich die Stärke im Liveset auf keinesfalls leugnen! Ein Mammutwerk mit Stärken und kleineren, verzeihlichen, Schwächen.

  


Hinzugefügt am: 21. März 2009
Autor: Sebastian Stach
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Hits: 3795
Sprache: german
Punkte:   (9/10)
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