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Richard Christ - Richard Christ [Industrial Metal/2009]

AlbumcoverDer deutsche Schriftsteller und Publizist Richard Christ wurde vor allem durch seine Reiseberichte bekannt - Halt, da passt was nicht!
Da hab ich wohl was verwechselt, es geht natürlich um die italienische Industrial Band Richard Christ! Angefangen haben sie als Marilyn Manson Coverband, nun haben sie mit dem selbstbetitelten Werk ein Album veröffentlicht, auf dem sie die Lieder selbst geschrieben haben.

Parallelen zu Marilyn Manson lassen sich natürlich nicht abstreiten, das liegt allerdings weniger an der Musik, als an der Stimme des Sängers. Wüsste ich nicht sicher, dass nicht Brian Warner selbst hier singt, hätte ich doch tatsächlich gedacht Manson stünde hier persönlich am Mic.
Rein instrumentaltechnisch gibt es auch Gemeinsamkeiten, allerdings legen Richard Christ anscheinend wesentlich mehr Wert auf Partystimmung, als mit ihrer Musik hasserfüllt auf die Gesellschaft zu spucken. Auch die Texte sind nicht so tiefgründig wie bei ihrer größten Inspirationsquelle. Ein Vergleich zu Dope Stars Inc* ist vielleicht sogar passender, als zu Marilyn Manson, was vielleicht daran liegt, dass ein Mitglied der Stars hinterm Mischpult saß. Richard Christ dagegen sind rockiger, man sieht also, dass sie nicht nur kopieren, sondern sich ihre eigene kleine Nische gebaut haben.
Ihre Lieder gehen gut ins Ohr, sind tanzbar und machen Spass, selbst die Halbballade "Depression" ist dank des Gesangs und einigen Ausrastern keinesfalls langweilig. "Fashion God" ist ein Elektro-lastiger stampfender Kracher mit mitreißendem Refrain - "Eyes dagegen erinnert von den Synthesizern her an den Sound der neuen Prodigy Platte ("Invaders must die").
Auch Rammsteinfans kommen mit "Revolution Drugs" auf ihre Kosten. "Grey Day" wiederum lauert mit einer Akkustikgitarre auf und überrascht den Hörer so wieder einmal.
Meinen in der Einleitung geschriebenen Satz, dass alle Lieder selbst geschrieben sind, muss ich allerdings revidieren, denn ein Coversong findet sich dann doch, nämlich "Call Me" von Blondie. Allerdings hätte ich das beinahe überhört, denn Richard Christ haben dem Lied ihre eigene Note verpasst.

Party, Stimmung, plumpe Texte - so sieht es in den meisten Liedern aus. Ja, das macht Freude, fraglich ist nur wie lange es dauert, bis man sich satthört. Trotzdem ist diese Band für Fans der bereits angesprochenen Gruppen sowie eventuell sogar Deathstarsfans ein Leckerbissen.


Tracklist:
01. Eyes
02. An American Christ
03. Angel
04. Richard'n'Roll
05. Fashion God
06. Call Me (Blondie Cover)
07. Space Glamour
08. Depression
09. Revolution Drugs
10. No Way For You
11. Neodux
12. Grey Day

  


Hinzugefügt am: 18. März 2009
Autor: Kevin Wedel
Link: MySpace
Hits: 3562
Sprache: german
Punkte:   (8/10)
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