Hinter "Egoist" steckt tatsächlich nur ein Mann: Stanislaw Wolonciej aus Polen, manchen vielleicht von der Band "NewBreed" bekannt. Mir jedenfalls nicht. Mit "Ultra-Selfish Revolution" erscheint sein zweites Full Length Album, bei dem er bis auf einige Soli, die von Patrick Mameli (Pestilence) eingespielt wurden, alles allein eingespielt und gemastert hat. Somit macht er dem Projektnamen schonmal alle Ehre.
Die Musik die er macht, lässt sich nur sehr schwer einordnen. Es sind einige Industrialeinflüsse zu finden, aber auch Nu-Metal typische Riffs. Dazu kommt cleaner Gesang à la Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain). Man könnte sagen, es klingt wie eine Mischung aus "KoRn" (zu den "Untouchables"-Zeiten), "Nine Inch Nails" und "Pain".
Das mag jetzt zwar interessant klingen, aber irgendwie wird diese Mischung auch schnell langweilig. Ein Grund, warum es nicht allzu spannend ist, ist wohl, dass so gut wie alle Songs im Midtempo gespielt werden. Keine aggressiven, schnellen, harten Ausbrüche, aber auch keine traurigen Balladen. Balladeske Züge nimmt höchstens das von den Gitarren an "Coldplay" erinnernde "Near Warm Fireplace" an, welches auch etwas aus der Masse hervorsticht.
Eines muss man dem Egoisten allerdings lassen, er hat ein Gespür für schöne Melodien, die ab und an aus dem Soundteppich herausstechen. Leider finden sich diese nur selten.
Bei "Bright Shift" wird man letztenendes mit einem verrückten Solo und noch verrückteren Synthesizersounds aus dem Album geworfen und fragt sich, wie viele Lieder man nun gehört hat, denn Wiedererkennungswert besitzen nur die wenigsten.
Im Endeffekt ist die Mischung ja wirklich interessant, allerdings bleibt einfach Null hängen und die Lieder ähneln sich meiner Meinung nach zu sehr. Schade, denn aus der Idee hätte man sicher etwas mehr machen können.
Tracklist:
01. The Rest Will Follow
02. Lifeless Love, Loveless Life
03. On
04. Just Ones
05. These Strange Things
06. Near Warm Fireplace
07. (Not) The End
08. Bright Shift