Das Death Metal mit Hardcore Elementen auch hierzulande vermischt wird zeigen immer mehr Bands, aber kaum eine bleibt sich ihren Wurzeln dabei so treu wie „Mila Ayuhara“. Hierin bestehen Reiz und Problem der ersten EP einer immer noch jungen Leipziger Truppe, denn die Songs sind nicht so innovativ wie die Band es verspricht.
Die Platte beginnt mit einem wirklich fantastisch gelungenen Intro-Track der eigentlich hoffen lässt, dass „The Malodorousness of Mendacity“ das Potenzial hat „dem immer mehr und mehr monoton gewordenen Genré „Metal“ ordentlich vor die Füße zu kacken“(Zitat des Labels) und durch die Platte hinweg zeigt sich, dass das Potenzial eindeutig da ist, man sich aber sehr gerne noch mehr trauen sollte.
An den Instrumenten sind die Jungs wirklich fit, aber das ist in diesem Genré, so bescheuert es auch klingt, nichts Besonderes mehr. Lediglich die Tatsache, dass Alex Bramanns Gekeife in tieferen Stimmlagen so wunderbar klingt lässt seine Shouts und Pig Squeals etwas dünn wirken.
Am Mix ist auch wenig zu meckern, das ist der Sound den wir kennen und schätzen. Die Gravity Blasts in „Bludgeon Those Faggots“ haben mir allerdings arg zugesetzt. Durch den sehr blechernen Triggersound/ E-Drumsetsound im Vordergrund wird der Hörer aus der Atmosphäre, die über die Scheibe hinweg bis hierhin erzeugt wurde, gerissen und viel Zeit bleibt nicht mehr sich wieder einzufinden, denn nach dem folgenden Track und insgesamt 17 Minuten Spielzeit ist diese Reise auch schon wieder vorbei.
Nun zu dem eigentlich wichtigem – der Musik. Die Songs kommen mal besser, mal schlechter durchdacht rüber und sind großteils mit Samples aus Horrorfilmen gefüttert, die wirklich gut platziert sind und Brücken zwischen Songs oder Songabschnitten darstellen. Außerdem findet sich alles was das Todmetallerhardcore-Herz höher schlagen lässt: Breakdowns, lange Downtempo-Passagen, Blast Beats, eine rhythmuslastige Bassgitarre und eine dudelnde Lead-Klampfe.
So schön und gut das alles klingen mag, Innovation ist anders. Man kriegt an mehr als einer Stelle auf der EP das Gefühl diesen Break oder dieses Riff schon in mindestens 3 anderen Songs von 3 anderen Bands gehört zu haben und die kurze Spielzeit verschärft diesen Eindruck noch mehr. Es gibt in der Tat auch Stellen, die einfach umwerfend sind und zu begeistern wissen, sie bleiben aber rar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Mily Ayuhara“ noch ein gutes Stück weit von ihrem Ziel entfernt sind irgendwem vor die Füße zu kacken, aber wenn sie noch ein wenig weiter pressen und sich nicht vom Weg abbringen lassen bekommen sie das sicherlich auch noch hin. Wer auf der Suche nach der deutschen Variante einer Mischung aus „Waking the Cadaver“ und „Job for a Cowboy“ ist kann bei diesen Leipzigern seinen heiligen Gral finden, wer dieser beiden Bands hingegen eher überdrüssig ist, sollte weitersuchen.
Tracklist:
01.How to betray your husband with a horse
02.No hands so she gotta deep throat
03.Killing is my destiny
04.My girlfriend let me let's masturbate
05.Bludgeon those faggots
06.Enforce the spirit an audial abortion