Wales ist nicht unbedingt als hektisches Land bekannt. Und auch der Bandname dieser Jungs aus ebenjenem schönen Fleckchen der britischen Inseln klingt recht unaufgeregt: „Lethargy“. Ob „Purification“ wirklich so rein ist wie es klingt werden wir sehen.
Der Opener „Stealth“ schleicht sich, entgegen seinem Namen, absolut nicht aus den Boxen. Es geht zwar nicht gleich in rasendem Tempo los, aber ein bisschen Druck ist schon dahinter. Dabei klingt das Ganze aber immer noch recht gemütlich. Zumindest bis der Sänger loslegt, der der ganzen Sache Feuer unter dem Hintern macht. Das klingt schon nicht mehr so gemütlich, sondern wirkt eher mühsam gezügelt. Und auch die weiteren Lieder klingen so etwas befremdlich. Aber nicht schlecht. Nur halt so, als wollten die Musiker und dürften nicht. Soweit so gut, das große Problem mit der Platte ist aber eher, dass alles irgendwie ähnlich klingt. Teilweise klingt es fast schon doomig, solche niederschlagenden Soundkolosse werden da aneinandergereiht. Und die Ohrwurmdichte geht deshalb leider auch stark gegen null... Eigentlich wäre alles da, was man braucht: Musiker, die gut spielen, was man an manchen Stellen auch wirklich genießen kann („Innocence Serene“ kann ich als Hörbeispiel nur empfehlen), und auch der Sänger jagt einen mit seiner Stimme nicht davon. Nur mit dem Songwriting scheints etwas zu hapern.
Wohltuend anders endet dann das Album: „Fragile Crystal Dream“ ist eine Klavierballade, wie man sie schon oft gehört hat, aber nach diesem massiven Monolithen von Album und mit der perfekt dazupassenden Stimme von Andy Hand schön anzuhören, auch wenn es einen meterhoch wirft, wenn man das Album zum ersten Mal hört und man nicht vorgewarnt ist. Obwohl, eigentlich selbst dann.
Ich werd mir mit mir nicht so ganz einig, ob ich dieses Album empfehlen kann oder nicht. Irgendwie ist es doch ganz gut, aber auch teilweise recht langweilig... Ach, hört einfach selber rein. Freunden monotoner Soundwände dürfte das Album vielleicht auch zusagen, obwohl die Band sich selbst als Alternative Rock bezeichnet.
Tracklist:
1. Stealth
2. Innocence Serene
3. A Lost Adoration
4. Ideal Orphans
5. 14:9
6. I See Man's End In His Construction
7. Convenient Ignorant Amnesia
8. Inertia
9. Bleechin' Bones
10. Purification
11. Fragile Crystal Dream