Geschlagene fünf Jahre hat es gedauert, bis Hanis Kürsch und Jon Schaffer wieder ein Werk unter der Fahne Demons & Wizards herausbringen. Nachdem man auf dem Rock Hard Festival bereits ein paar Ausschnitte hören durfte, war ich entsprechend gespannt auf das komplette Album.
Texte müssen ja nicht immer sinnvoll sein und das trifft wohl vor allem im Power Metal-Genre zu. So wurde der Bandname zwar im Cover recht niedlich umgesetzt, aber Titel wie "Berührt vom purpur/blutroten König" muss man wohl nicht verstehen... Hauptsache, es klingt gut!
Das Album startet mit schnellen Riffs und von Drums begleiteten Chorpassagen, die schlagweise auftauchen. Kurz darauf geht es in für Blind Guardian bzw. Iced Earth typische Strukturen über: schnelle Riffs, treibende Drums und hoher, melodiöser Gesang. Vor allem wohl Wegen Hansis Gesang und weil ich eher Blind Guardian- als Iced Earth-Fetischist bin, erinnert mich der Sound der Platte stellenweise fast eins zu eins an Guardian. Auch wenn andere das vielleicht anders sehen, muss ich wegen der vielen Melodiewechsel und sich abwechselnden unterschiedlichen Passagen vor allem an das letzte Werk "A Night At The Opera" denken.
Hansis Gesang ist insgesamt eigentlich immer melodisch und nicht so "hart" wie z.B. bei "Somewhere Far Beyond". Die Riffs sind zudem nicht so schnell, wie bei manch älteren Guardian-Songs. Schnelle und ruhige Stücke, wie "Terror Train" bzw. "Seize The Day" wechseln sich ab und es wird ebenfalls viel Wert auf Backgroundvocals und präzise Gitarrenarbeit gelegt.
Die Platte bietet eine gute Symbipse auf Blind Guardian und Iced Earth, wobei leider nicht wirklich voel neues geboten wird. Langeweile kommt zwar nicht auf, aber ich habe nach mehrmaligem Hören - weil ich die Platte sehr gut finde - das Gefühl, die Platte schon lange zu kennen und muss aufpassen, sie nicht mit Blind Guardian zu verwechseln - eingefleischten Iced Earth-Fans wird es wohl umgekehrt gehen.
Die Platte ist zwar sehr gelungen, doch die Tatsache, dass man nur auf altbewährte Muster gesetzt hat und nicht wirklich viel Neues hineingebracht hat, trübt das Bild etwas. Daher "nur" 8 von 10 Punkten für Hansi und Jon.
Tracklist:
01. Crimson King
02. Beneath the Waves
03. Terror Train
04. Seize the Day
05. The Gunslinger
06. Love´s Tragedy Asunder
07. Wicked Witch
08. Dorian
09. Down Where I Am
10. Immigrant Song