Aus Freiburg stammt die 6-köpfige Band, die mit "...zum Tode hin" nun ihr zweites Full-Length Album veröffentlichen. Auf Grund des Namens können sowohl herkunftsmäßig als auch vom Stile der Musik her Parallelen zum Schwarzwald gezogen werden. Wie sich der Folk Metal auf diesem Album, das mehr als 70 Minuten Spielzeit bei nur fünf Songs aufweist, erfahrt ihr hier.
Bei Liedern, wovon keines die 10-Minuten-Grenze unterschreitet ist natürlich jede Menge Platz für epische Passagen, wie etwa das Intro vom "Großen Erwachen". Neben diesen keyboardgetragenen, häufig mit cleanen Gitarren und Flöten gespielten, Parts gibt es natürlich auch noch die härtere Seite.
Diese harte Seite ist nicht so hart, wie es sich der eine oder andere Metaller wohl erhofft, aber immerhin gibt es verzerrte Gitarren. Geschwindigkeitsmäßig geht's meist schleppend voran, wobei es auch schnelle Parts mit Akkordeon à la Finntroll zu Hören gibt. Die langsamen Stellern erinnern eher, wohl auch wegen des eher gezähmten Kreischgesangs, an Moonsorrow, reichen aber nicht an deren Ausmaß an Genialität heran, auch wenn man sich Mühe gibt. Zudem sind die ruhigen Stellen, die durchaus gelungene Melodien enthalten, oftmals etwas zu lang geraten, so dass man irgendwann einfach nicht mehr richtig hinhört.
Was mir das Hören ebenfalls schwer macht, ist der Einsatz von Flöten - irgendwie kann ich dieses Gedudel nicht mehr wirklich hören, was nicht an Finsterforst selbst liegt, sondern an der Masse solcher Bands die plötzlich wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Eine wirklich herausragende Band zu finden unter all diesen Sprösslingen ist schwer und auf Dauer nervig, was der Band, zumindest in meinen Ohren, einen Nachteil beschert. Das mag vielleicht unfair sein, aber ich kann's eben nicht abstellen.
Für Fans von Moonsorrow, Adorned Brood oder Gernotshagen sowie Finntroll, Korpiklaani und Konsorten ist Finsterforst sicherlich ein nicht zu unterschätzender Segen. Wer allerdings ebenfalls zu viel von diesem Dudel-Metal hat, sollte die Finger davon lassen. Künstlerisches Talent und ein Gespür für epische Musik haben die 6 Mannen aber definitiv, deswegen sind 7 Punkte mehr als gerechtfertigt.
Tracklist:
01. Urquell
02. Das große Erwachen
03. Seines Glückes Schmied
04. Sturmes Ernte
05. Untergang