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Michale Graves - Illusions Live Viretta Park [Akustik / 2009]So, nun ist es endlich offiziell: Michael Jackson hat eingesehen, dass er seine finanziellen Probleme nicht durch Eier-schaukeln aus der Welt bekommt und so bewegt der inzwischen 50-jährige seinen umoperierten Hintern wieder in einen Tourbus und beehrt die Fans nach langem Warten wieder mit Live-Shows.
Ganz so berühmt wie Michael Jackson sind die Misfits mit Sicherheit nicht und doch nehmen auch sie eine größere Rolle in der Musikgeschichte ein. Die charakteristische Stimme der Misfits von 1995 bis 2000: Michaele Graves. Während seine ursprüngliche Band in letzter Zeit wenig von sich Reden macht, haut Graves in regelmäßigen Abständen ein neues Album auf den Markt.
Sein neuster Output: ein Livealbum, welches schon auf dem Cover erstaunlich brav und erwachsen daher kommt. Keine Spur von Skandälchen oder von Schlägereien, wie sie mit den Misfits immer irgendwie verbunden waren. Stattdessen ein konzentrierter Musiker über seiner Gitarre - ohne Schminke. Ich kenne nur wenige Covers, die treffend den Inhalt „ihrer“ CD beschreiben, dieses gehört auf jeden Fall dazu. Während im Hintergrund ein Murmeln entspannter Gespräche zu vernehmen ist, spielt Graves sich konzentriert und in sich gekehrt durch die insgesamt 17 Songs seiner Setlist. Auf große Ankündigungen der Lieder verzichtet er völlig; einige „Thank you“'s, kurzer Beifall, nächstes Lied. Keine Sprechchöre oder ähnliche Publikumsspielereien, wie sie auf anderen Live-CDs zu hören sind. Die so aufkommende Stimmung kann man am ehesten mit einem Kneipenabend vergleichen, wenn ein einzelner Musiker sich mit Gitarre und seiner Stimme bewaffnet durch die Evergreens der Musikgeschichte singt und so eine angenehme Abwechslung zu dem Sound aus der Konserve darstellt. Der einzige Unterschied zu Graves Auftritt liegt darin, dass dieser seine eigenen Evergreens dem Publikum darbietet. Sowohl setlisttechnisch, also auch soundmäßig gibt es fast nix zu meckern: Der Sound kommt klar und deutlich aus den Boxen, wenn er auch teilweise in den höheren Stimmlagen Graves einen Ticken übersteuert wirkt und die stimmliche Leistung passt bis auf den oben angesprochenen Kritikpunkt. Die Setlist ist zudem mit 17 Tracks nicht zu knapp ausgefallen und dürfte die meisten Wünsche erfüllen. Als Bonus zu den 17 Live-Aufnahmen gibt es übrigens noch 6 weitere Studiotracks, welche nahtlos an die Live-Mitschnitte anknüpfen. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings doch noch anzumerken: Die Gitarrenarbeit. Graves ist absolut kein Virtuose hinter seinem Sechs-Saiter und das merkt man den insgesamt 23 Songs auf die Dauer an. Der Fokus liegt ganz klar auf den Gesangslinien, die Gitarre gibt dafür nur den Rahmen vor. Das ändert jedoch nichts an der entspannten, leicht melancholischen Atmosphäre, die diese CD schön transportiert.
Wer ein bisschen Kneipenfeeling zu sich nach Hause holen will, der liegt mit „Illusions Live Viretta Park“ genau richtig. In einer gemütlichen Atmosphäre, wie aus dem Gasthaus um'me Ecke, packt Graves seine Gitarre aus und liefert eine stimmungsvolle Untermalung des Abends. Ob das Album jedoch eine Anschaffung für alteingesessene Fans mit der gesamten Discographie im Regal wert ist, weiß ich nicht, da die Live-Songs ohne große Publikumsreaktionen oder Ansagen vorgetragen werden.
Tracklist:
01. Blackbird
02. Fiend Club
03. Almost Home
04. Beware
05. Gorch
06. Butchershop
07. Ophelia
08. Shining
09. Lucifer I am
10. Wormwood
11. Casket
12. You Awful Me
13. One Million Light Years From Her
14. Frost Bite
15. Nothing
16. Scream
17. Crying On Saturday Night
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18. Blackbird
19. The Best of Me
20. A Generation Coming Down
21. Locked Away
22. The Eternal Haunting
23. Viretta Park
Hinzugefügt am: 10. März 2009 Autor: Torben Knöpfler Link: Homepage Hits: 3328 Sprache: german Punkte: (7/10) Legende: 1 Müll
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