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Hermh - Cold Blood Messiah [Symphonic Black Metal / 2009]

AlbumcoverWas ist nur mit dem Symphonic Black Metal los?
Kaum ein Genre hat inzwischen so wenig Namen vorzuweisen wie dieses. Den Thron teilen sich weitestgehend ohne größere Anfechtungen die Briten von Cradle of Filth und die Norweger von Dimmu Borgir, auch wenn die beiden mehr als nur kontrovers diskutiert werden. Dass der Untergrund dennoch lebt und einige Perlen bereit hält zeigen starke Veröffentlichungen, wie „Lammendam“ der Holländer von Carach Angren. Doch auch der Osten rüstet auf – die Polen von Hermh stehen mit einem neuen Album am Start.

Symphonic Black Metal ist eigentlich eine runde Sache, nicht besonders kompliziert und auf Stimmung ab der ersten Sekunde getrimmt. Trotzdem ist einige Zeit über den Jordan gegangen bis ich mit diesem Album warm geworden bin. Die Songs sind relativ komplex und enthalten eine Vielzahl verschiedenster Aspekte, so dass bei den ersten Durchgängen nur wenige Höhepunkte hängen bleiben. Kommt Zeit, kommt Rat - so ist es auch mit diesem Werk. Mit jedem neuen Durchgang erschließen sich neue Momente und die Liste der Höhepunkte pro Song wächst. Und davon hat „Cold Blood Messiah“ einige zu bieten. Der Gesang besteht aus einem Wechselspiel aus choralen Einlagen und BM-typischem Gekeife. Dieser fügt sich nahtlos in den musikalischen Background ein, welcher durch dezente Keys und präzises Drumming für einige Gänsehaut-Momente sorgen kann. Daran ist auch die Gitarrenfraktion nicht unbeteiligt, welche an den richtigen Stellen die richtigen Riffs aus dem Ärmel zaubert. Musikalisch gibt es hier also nix zu meckern – hat man sich erst auf das Album eingelassen. Das einzige Manko, was ich dennoch anzukreiden habe, ist der tiefe Griff in die Klischee-Trickkiste, den sich Hermh auch nach 16 Jahren Bandgeschichte nicht verkneifen konnten. Umgedrehte Kreuze - gut und schön, aber ab einem gewissen Grad zieht eine Band sich dadurch nur noch selbst ins Lächerliche. Der gleiche Punkt bei den Songtexten. Ich verweise an dieser Stelle nur auf das ultraböse Doppelpack „I Bring You Fear“ (mit wahrscheinlich 666-facher Wiederholung des Titels) und „Sin is the Law“. Schade, wenn die musikalische Untermalung so an Authenzität einbüßt.

Untern Strich enthält “Cold Blood Messiah” musikalisch überzeugenden Symphonic Black Metal, der leider ab und an zu tief in die Klischee-Trickkiste greift und einige Durchläufe braucht, um richtig zu zünden. Über diese Fauxpas kann man allerdings in Anbetracht der wirklich stimmigen sonstigen musikalischen Aspekte hinwegschauen. Fans oben genannter Bands sollten hier ein Ohr riskieren.

Tracklist:
01. Hairesis
02. Instrumentum Diaboli
03. Eyes Of The Blind Lamb
04. Lord Shall Be Revealed
05. I Bring You Fear
06. Sin Is The Law
07. Gnosis
08. Who Can Be Against Us?
09. In My Flesh I See God

  


Hinzugefügt am: 08. März 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3625
Sprache: german
Punkte:   (7/10)
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