2002 war es, als Cor aus Rügen das erste Mal eine CD unters Volk warfen. Nach über 160 Auftritten und zahlreichen weiteren Platten, unter anderem eine Split-CD mit den Crushing Caspers, erscheint mit "Seit ich Menschen kenne liebe ich Tiere" ein neues Full-Length Album.
Thematisch geht es, wie man schon dem Titel entnehmen kann,
vorwiegend um Missstände in der Gesellschaft.
Um diese Thematik glaubhaft rüberbringen zu können zelebrieren Cor auch hier wieder ihre typische Mischung aus Punk, Hardcore, einer gehörigen Portion Thrash Metal und allem anderen was aggressiv klingt. Dazu kommt die stellenweise etwas nasal klingende Stimme des Sängers, der sich die Wut aus dem Bauch brüllt oder alternativ durch eine Art Sprechgesang Geschichten von Korruption, Habgier und ähnlichen Problemen erzählt.
Auf Dauer wird das zwar etwas langweilig, komischerweise schaffen die Mannen es immer wieder, genau wenn man ausmachen will, eine packende Stelle einzubauen, so dass man der CD doch noch eine zweite (dritte, vierte...) Chance gibt. Ob das nun ein Breakdown, ein besonders mitreisendes Gitarrenriff oder ein völlig genrefremdes Lied wie "Geld" ist, tut eigentlich nichts zur Sache, aber es funktioniert.
Apropos "Geld": Wie gerade angesprochen ist diese Nummer völlig genrefremd. Warum? Ich will ja nicht zu viel verraten, aber ein Haufen Blasinstrumente und swingende Rhythmen spielen eine wichtige Rolle.
Wer Cor kennt, der weiß auch was ihn hier im Großen und Ganzen erwartet. Neueinsteigern empfehle ich eher die "Flüstern und Schrein", denn hier bleibt die Aggression manchmal etwas auf der Strecke. Trotzdem ein solides Cor Album einer deutschen Band, die sicher noch nicht von der Bildfläche verschwindet.
Tracklist:
01. Antipop
02. DIY
03. Echo
04. Das Tier
05. Thrashrock Terror
06. Ein ganz normaler Tag
07. Geld
08. Engel
09. Sünde
10. Gott
11. Freiheit
12. In Beton
13. Geräusch
14. Titelnummer 14
(7/10)
