Das nette Sprichwort "sex sells" scheinen sich Saidian bei der Wahl ihres Covers zu Herzen genommen haben. Das Drumherum ist ja ok, aber , dass man bei der Frau, die wohl etwas mit dem Titel zu tun haben solll, die Brustwarzen und ihr Tattoo in etwas tieferen Regionen deutlich erkennt, halte ich für etwas überzogen. Die deutsche Band bringt mit "For Those Who Walk The Path Forlorn", was übersetzt soviel heißt wie "Für die, die auf dem einsamen / aussichtslosen Pfad wandern", ihr Debüt heraus.
Saidian werden u.a. mit Edguy und Stratovarius verglichen. Das zeigt sich auch schon von Anfang an: viele Keyboardelemente, schnelle Riffs und Melodien, und hoher Gesang, bei dem ich mich nicht entscheiden kann, ob er mich mehr an Timo Kotipelto oder an Tobias Sammet erinnert. Das Intro mit einem Klangteppich aus Keyboard und leisem, chorartigem Gesang, wirkt in gewisser Weise monumental und läutet den sich schön anschließenden ersten Song "Burn Down The Night" ein. Markus' Gesang passt sehr gut ins Gesamtbild und die Songs haben alle eine eingängige Melodie - Ohrwurmgefahr! Der Sound baut insgesamt vor allem in der Melodieführung sehr auf die Keys auf und die Gitarrenriffs sind eher begleitender Natur. Manch einem mag das "Keyboardgeklimper" zu viel sein, aber mir als Stratovarius-Begeisterte gefällt es gut. Gitarrensoli dürfen natürlich trotzdem nicht fehlen. Diese treten meist im Wechsel mit Keyboardsoli auf und man verbindet beides sehr schön miteinander. Besonders durch die vielen Tempowechsel von schnell nach schleppend, und die unterschiedlichen Melodien, gewürzt mit reichlich, nicht zu langen, Soli, sorgen für Abwechslung und lassen keine Langeweile aufkommen.
Im Sinne des Keyboardeinsatzes erinnern Saidian mich an Stratovarius, im Gesamtbild aber eher an Edguy. Sie schaffen es jedoch trotzdem ihren eigenen Sound zu kreiieren, der in gewisser Weise die besten Elemente der genannten Bands verbindet.
An der Produktion gibt es ebenfalls nichts auszusetzen.
Insgesamt eine äußerst gelungene Platte, auch wenn sie machem vielleicht etwas zu elektronisch ist. Doch wer Stratovarius und Edguy mag, wird sie sicherlich auch mögen. Also: Einfach mal reinhören!
Tracklist:
01. The Path Forlorn (Intro)
02. Burn down the night
03. Lonely Nights
04. Silent Killer
05. Heart of Stone
06. Cry in the rain
07. Chains of Time
08. The only one
09. Raging Fire