Komischerweise gibt es immer noch Bands, die es auf dem alten Kontinent nicht so geschafft haben, wie drüben, bei den Jungs auf der anderen Seite des großen Teiches. Lamb of God sind eine der Bands, die hierzulande zwar über eine Fanbase verfügen, aber trotzdem noch als Geheimtipp gelten, obwohl sie in den Staaten bereits große Hallen füllen.
Mit ihrem neuen Album „Wrath“ versuchen es die Amis nun endlich auch hierzulande Fuß zu fassen.
Musikalisch war das letzte Werk „Sacrament“ bereits sehr experimentell, zumindest was die eigneschlagene Ecke von Lamb of God angeht. Man versuchte es nicht nur mit Knüppel aus dem Sack, sondern packte auch sehr viel Melodie und Rhythmus in die Songs. Auf „Wrath“ ist dies nicht anders. Man hat das ganze sogar noch ausgeweitet. Man muss eigentlich sagen, dass Lamb of God das zusammenspiel aus Härte und defizielen Rhythmen, die auch noch sehr schnell und tight gezockt werden, zu ihrem Markenzeichen gemacht haben. Das Gebrülle von Fronter Randy erkennt man eh 10 Meilen gegen den Wind.
Man bekommt beim hören der Platte das Gefühl, dass sich Lamb of God endlich trauen die neuerworbene Soundstärke auch in Perfektion darzubieten. „Sacrament“ bot zwar gute Ansätze, wirkte aber nicht ganz ausgereift. Natürlich bleibt die Ursprüngliche Härte auch nicht auf dem Teppich. Repräsentiert wird dese u.a. von „Contractor“.
Soundtechnisch ist „Wrath“ ganz oben mit dabei. Der Sound der Jungs wird perfekt durch die Boxen transportiert, wodruch „Wrath“ zu einem grandiosen Hörerlebnis wird, bei dem die Nackenmuskeln keine Pause bekommen, denn was auf „Sacrament“ „Redneck“ war, findet sich hier zu Hauf.
Wie heißt es so schön: All killers, no fillers! Das trifft auf Lamb od Gods „Wrath“ durchaus zu. Das Album ist der logische Schritt nach vorne. Wer also ein modernes Metal-Album hören will und vor etwas Krach nicht zurückschreckt, der ist hier vollends bedient. Bei mir rotiert die Scheibe dauerhaft.
Tracklist:
1. The Passing
2. In Your Words
3. Set to Fail
4. Contractor
5. Fake Messiah
6. Grace
7. Broken Hands
8. Dead Seeds
9. Everything to Nothing
10. Choke Sermon
11. Reclamation