Wohl kaum jemand, der sich länger als 2 Wochen mit Metal beschäftigt hat, kennt Sepultura nicht. Zumindest Klassiker wie "Roots, Bloody Roots" muss man kennen. Max (Soulfly, Cavalera Conspiracy) und Igor Cavalera (Cavalera Conspiracy) sind ja bekanntlich nicht mehr dabei. Trotzdem bemüht sich die Band weiterhin dem Kultstatus gerecht zu werden. Drei Jahre nach "Dante XXI" versuchen sie das mit dem vom Film "Clockwork Orange" inspiriertem Konzeptalbum "A-Lex".
Die Songs sind angeblich alle in Jamsessions entstanden, von daher spürt auch der Hörer eine gewisse Spontanität. Nach dem Opener "A-Lex I", kracht es mit "Moloko Mesto" verdammt hart und schnell aus den Boxen. Vor allem der Sänger schreit sich hier die Seele aus dem Leib, bevor man mit "Filthy Rot" etwas gemäßigter und mit südamerikanischen Einflüssen nachlegt. Vor allem die Trommeln werden hier nett eingesetzt. Mit "What I Do!" zollt man anscheinend Pantera Tribut, denn der Song erinnert stark an den Hit "Fucking Hostile".
Um die Platte etwas aufzulockern, kommen immer wieder Instrumentals ("A-Lex I-IV"). Leider sind diese nicht wirklich innovativ, im Gegensatz zu "Ludwig Van". Hier spielen die Jungs neben einem Beethoven-Stück mit, was ja auch mal eine nette Abwechslng zu dem sonst harten Sound ist.
Gut ist ebenfalls, dass man nicht immer rasend schnell durchs Album geprügelt wird, sondern hin und wieder auch mal etwas langsamere Riffs zu hören bekommt. Ich denke dabei zum Beispiel an "We've Lost You!" Trotzdem befindet sich unter den 18 Tracks, von denen nur wenige die 3-Minutengrenze erreichen, kein Lied, das so einen Kultstatus wie die damaligen Werke erreichen könnte. Es mangelt einfach an den bahnbrechenden Riffs von früher, auch wenn man sich beste Mühe gegeben hat.
Für Sepultura Fans wird diese CD sicherlich keine Enttäuschung darstellen. Die Mischung aus Hardcore und Thrash-Metal funktioniert auch hier, allerdings sollte man kein zweites "Roots" erwarten. Trotzdem kann man die CD gutem Gewissens empfehlen, die ein oder andere Überraschung lässt sich definitiv finden.
Tracklist:
01. A-Lex I
02. Moloko Mesto
03. Filthy Rot
04. We've Lost You!
05. What I Do!
06. A-Lex II
07. The Treatment
08. Metamorphosis
09. Sadistic Values
10. Forceful Behaviour
11. Conform
12. A-Lex III
13. The Experiment
14. Strike
15. Enough Said
16. Ludwig Van
17. A-Lex IV
18. Paradox