Nach sieben veröffentlichten Alben dürften Bad Habit wohl dem ein oder anderen älteren Rocker ein Begriff sein. Die Gründung der schwedischen Band liegt gut zwanzig Jahre zurück, nun ist es Zeit für einen neuen Silberling, welcher auf den Namen „Above and beyond“ hört.
Dass man sich mit diesem Album auf typische AOR-Hits spezialisiert hat, wird nach den ersten Sekunden des Openers „I don't want you“ klar. Im Hintergrund gibt’s eine nette Keyboardmelodie, unauffällige Drums und ein paar Special-Effekts, dazu nahezu perfekter Gesang. Spätestens nach dem zweiten Hören sitzt der Midtempo-Song fest im Ohr und man kann kaum das Mitsummen unterdrücken. Bad Habit haben definitiv den Dreh für einprägsame Kompositionen raus, die Soft Rock-Hörer begeistern können.
Da man an Gitarrenparts aber kräftig spart bzw. diese vom Keyboard oder dem sehr im Vordergrund stehenden, oft mehrstimmigen Gesang übertönt werden, wird dem Ganzen allerdings etwas der Pfiff genommen. Dass man auch in den restlichen Songs mit den Drums nicht viel reißen kann, unterstützt das sehr poppige Gesamtbild. Den Höhepunkt des Kitsches erreichen Bad Habit aber mit ihren Lyrics, für mich persönlich hart an der Grenze.
Hat man dann die ersten fünf Tracks der Platte überstanden, erwarten einen zwischendurch mit „I believe“, „Above and beyond“ oder „Calling your name“ doch ein paar Stücke, die durch etwas mehr Kick oder ihrer Unaufdringlichkeit positiv überraschen.
Hartgesottene Romantiker unter den Fans des Adult-oriented Rock werden an diesem Album sicher Gefallen finden; wer sich nicht für Balladen und kitschige Ohrwürmer begeistern kann, sollte am besten die Finger von Bad Habit lassen.
Tracklist:
1. I Don't Want You
2. Just A Heartbeat Away
3. Don't Want To Say Goodbye
4. Let Me Be The One
5. A Lot To Learn
6. I Believe
7. Above And Beyond
8. My Confession
9. Let Me Tell You
10. Surrender
11. Calling Your Name
12. Never Gonna Give You Up
13. I Need Someone