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Exmortem - Funeral Phantoms [Death Metal / 2009]

AlbumcoverIrgendwie haben es die Death-Metal Kapellen im Moment mit der Zahl 16. 16 Jahre nach ihrem letzten Werk haben die Altmeister des schwedischen Todesbleis, Seance, mit „Awakening of the God“ eine exzellente Platte am Start – 16 Jahre nach ihrer Gründung hauen die Dänen von Exmortem mit „Funeral Phantoms“ ihren sechsten Full-Length-Output auf den Markt. Alles nur Zufall oder sind hier übersinnliche Kräfte am Werk? Wäre das nicht mal ein interessantes Thema für Aiman Abdallah und seine Mannen von Galileo Mystery? Vielleicht stecken gar die Illuminaten dahinter?

Nun, mysteriös genug für Gallileo Mystery sind Exmortem sicherlich nicht – auch wenn „Funeral Phantoms“ keine leicht verdauliche Kost ist. Schleppend und bedrohlich zwängt es sich durch CD-Player und konnte bei mir zunächst nur für ein dezentes Gähnen sorgen. Dies lag vor allem an Tempo und Drumming. Zum einen bewegen sich die Songs über weite Strecken im unteren Tempobereich und wirken dabei wie bissige Hunde, die sich gerne auf den Feind stürzen wollen aber noch an ihrer Leine festhängen. Ausbrüche in schnellere Gefilde gibt es zwar auch einige, allerdings prescht die Band dort zu schnell und geradelinig vorwärts. Ein kurzer Seitenblick in Richtung Seance hätte hier gut getan. Zum anderen kloppt Morten Siersbaek hinter seine Schießbude zu häufig auf Double-Bass und Becken herum und hebt sich so aus dem Gesamtbild heraus. Da dies allerdings auf fast jeder Nummer passiert ähneln sich die einzelnen Songs auf den ersten Blick stark. So viel zum ersten Eindruck. Wer die Scheibe nach diesem jedoch mit Zertifikat „Fehlkauf“ im Regal verschimmeln lässt, dem wird der eigentliche Sinn hinter den fast doomigen Songstrukturen für immer verschlossen bleiben. „Funeral Phantoms“ gehört eindeutig zu den CDs, denen man ihre Zeit geben muss. In dem Gewirr aus Monotonie verborgen befinden sich nämlich immer wieder kleine aber feine Gitarreneinsprengsel, die eine beklemmende und depressive Atmosphäre aufkommen lassen. Doch auch diese sind leider zu vereinzelt anzutreffen. Monotonie kann zwar musikalisch sehr schön umgesetzt sein - sobald der Hörer jedoch gelangweilt wird, geht dieser Schuss nach hinten los. So schlimm ist es auf „Funeral Phantoms“ zwar nicht geworden, doch trotzdem müsst ihr euch darauf gefasst machen, dass dieses Album viel Zeit und Gedult erfordert, um richtig zu zünden und auch nur im Ansatz verstanden zu werden.

Wer sich die Zeit nimmt und sich auf „Funeral Phantoms“ einlässt, der kann sicherlich von diesem Werk begeistert werden. Ich muss auch im gleichen Atemzug jedoch ganz ehrlich sagen: Ich hätte mir nicht die Mühe gemacht, wenn ich es nicht gemusst hätte. Die schleppenden Songs machen teilweise den Eindruck eines gealterten Boxers, der sich langsam durch den Ring prügelt und zwar technisch versiert agiert, aber den Zuschauer nur schwer mitreißt. Für alle, die es schneller, direkter und facettenreicher mögen, empfehle ich lieber den Griff zur neuen Seance.


Tracklist:
01. Black Opium
02. Souls Of Tyrants
03. Fixed In Slime
04. Funeral Phantom
05. The Vultures Gather
06. Anger Trumpet Blow
07. Salvation
08. For The Grave of History
09. Slow Death Regimes
10. A View To A Death In The Morning

  


Hinzugefügt am: 27. Januar 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3339
Sprache: german
Punkte:   (6/10)
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