Schon bei den ersten Klängen von „Kiss or Kill“, Endeverafters Erstlingswerk, wird klar, dass wir es mit einer weiteren amerikanischen Rockband zu tun haben. Nachdem man in Amerika schon vor ca. einem Jahr in dessen Genuss kommen durfte, versuchen die Fünf nun ihren Mix aus 80er-Hardrock und modernem Sound in der restlichen Welt an den Mann zu bringen.
Die Drums legen mit einer ordentlichen Geschwindigkeit los, die Gitarristen spielen munter einprägsame Melodien, dazu gibt’s Mitsing-Refrains von einer eher unspektakulären Stimme (alles andere hätte mich auch sehr überrascht). Bei den Lyrics geizt man gerne mit Anspruch, doch laut Bandbeschreibung möchte man ja auch bloß die Stripclub-Playlists erobern...
Ihre richtig gut produzierten Songs, (größtenteils) fernab von Kitsch, sind aber zur Abwechslung mal genau das Richtige. Für ein Debütalbum sind hier schon sehr eingespielte Musiker am Werk. Diese strotzen zwar nicht vor Einzigartigkeit, zumindest heben sie sich aber u.a. mit ihren Gitarrenintros und -soli gekonnt von vielen Kollegen ab.
Und eines ist sicher: Langeweile lassen Endeverafter keinesfalls aufkommen. So folgt eine gut gelaunte, rockige Nummer nach der andren. Anspieltipps wären „I wanna be your man“ oder „Road to destruction“. Zwischendurch wird der Spaßfaktor mal etwas herunter gefahren und mit „The next big thing“ gelingt den Jungs eine ruhige, ernste Ballade - sowie auch mit „Long way home“ zum Abschluss - sogar mit weiblicher Unterstützung und Streichern im Gepäck.
Denjenigen, die schon lange auf neues Material aus diesem Genre warten, kann ich Endeverafter nur empfehlen. Sie ziehen ihr Ding überzeugend durch und letztlich scheint es mir nur eine Frage des Geschmacks zu sein; Verbesserungsvorschläge kann ich zumindest keine geben.
Tracklist:
1. I Wanna Be Your Man
2. Baby Baby Baby
3. Gotta Get Out
4. Poison
5. Next Best Thing
6. Tip Of My Tongue
7. Road To Destruction
8. All Night
9. Slave
10. From The Ashes Of Sin
11. Long Way Home