Erinnert ihr euch noch an mein Review zu "Vo Slavu Velikim!" von Arkona? Wollt ihr mehr von dem heißen Shit? Ich habe mehr! Neben oben genanntem Album haben die Leute von Vic Records nämlich auch "Lepta" und "Vozhrozhdenie" für den deutschen Markt rereleased.
Der Met steht bereit, "Lepta" dreht grade seine x-te Runde im heimischen Player und der Stift klemmt hinter den Ohren. Los geht's!
Nicht wenige von euch dürften ihre ersten arkonaischen Töne auf der "Vo Slavu Velikim!" vernommen haben, wird diese Scheibe doch als das Meisterwerk aus dem Haus der russischen Folk - / Pagan-Kapelle gehandelt. Stell man diese beiden Werke nun gegenüber, so fällt zuerst auf, dass "Lepta" um einiges rauher ausgefallen ist. Kreativkopf Masha nötigt ihre Stimmbändern wesentlich häufiger kompromisslos gekeifte Parts ab und stellt das unglaubliche Potential ihrer Stimme in Bezug auf klare folkige und tanzbare Parts eher schüchtern zur Schau. Doch wenn diese Frau singt, dann singt sie, dass kein Heidenauge trocken bleibt. Ist das alles? Natürlich nicht! In welcher Weise Masha ihr musikalisches Feingefühl auch zur Schau stellt; welches Instrument sie auch anfasst, es wird zu Gold. Zu richtigem Gold wohl bemerkt und nicht zu Blattgold, welches sich nach 10 Durchläufen abgenutzt hat. Durch nahezu perfekten Keyboardeinsatz erhalten die Tracks in den gekeiften Passagen die nötige Dichte und Lebensfreude, während das Flötenspiel die heidnische Atmosphäre betont. Lebensfreude – ein Wort, welches treffender die Atmosphäre dieser Scheibe nicht zusammenfassen könnte. Dabei wirken Arkona zu keiner Zeit kitschig und stets authentisch und dürften jeden noch so misanthropischen Metalhead zu einem grinsenden Breitmaulfrosch mutieren lassen. Ohne Zweifel: Was ich hier vor mir liegen habe, ist das erste rezeptfreie Mittel gegen Depressionen. Ich überspitze natürlich ein bisschen aber was ihr mir ohne kritisch hochgezogene Augenbrauen abkaufen könnt, ist, dass diese CD einfach Spaß macht! Vor allem ist diese Platte mehr als individuell. Klar, muss ich in einem Atemzug ergänzen, dass dies vor allem auf das blonde Energiebündel an Mikro, Flöte und Keys zurückzuführen ist, doch auch die übrigen drei Musiker liefern eine ordentliche Leistung ab, auf welche Masha aufbaut und an die Perfektion annähert.
Ich fasse mich kurz, rennt lieber in den nächsten Plattenladen und nutzt die Zeit zum Kauf eines richtig guten Albums! Obwohl der Tenor in der Regel doch "Vo Slavu Velikim!" als den Höhepunkt der Karriere lobpreist, behaupte ich, dass auch das Zweitlingswerk in der gleichen Liga agiert. Großes Kino ist es so oder so!
Tracklist:
01. Sotkany Veka
02.Lepta o Gneve
03. Chernye Debri Voiny
04. Zarnicy Nashei Svobody
05. Vyidu ya na Volushky
06. Voin Pravdy
07. Marena
08. Epilogue
09. Oi, to ne Vecher...