Kill the client - Cleptocracy [Grindcore / 2008]

„Cleptocracy“ - ein Album, 18 Songs und eine Gesamtspieldauer von sage und schreibe 23 Minuten. 18 Songs auf 23 Minuten verteilt?! Das ergäbe eine durchschnittliche Länge von 76 Sekunden pro Nummer!? Ja, ihr habt schon richtig gelesen! Kombiniert man diese Informationen nun so messerscharf wie Watson, kann das Ergebnis eigentlich nur fucking Grindcore lauten!

Genauso werden Kill the client ( die verantwortliche Band ) auch von Seiten ihres Labels angepriesen; ich zitiere: „Kill the client play Grindcore the way it's meant to be played: Fast, loud and angry as fuck!“ Ich glaub, die Übersetzung kann ich mir für die Beschreibung sparen, oder? Na ja, wie auch immer. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Der Hörer bekommt hier in regelmäßigen, ein-minütigen Intervallen ein Brett mit einer solchen Wucht voll auf die Zwölf geknallt, dass es mich nicht wundern würde, wenn KTC bei länger andauerndem Konsum nachhaltige Schäden hervorrufen würden. Ich schweife allerdings ab...
Besonders hervorzuheben bei diesem musikalischen Roundhouse-Kick ist auf jeden Fall das Drumming; ich würde es mit dem Begriff Maschinengewehrsalve umschreiben. Noch Fragen?
Dazu erwartet euch eine Mischung aus vorbeirasendem ICE, Kreissäge, Presslufthammer und Staubsauger. So klingt zumindest das Zusammenspiel von Gitarrengeschrammel und „„„„Gesangslinien““““. Aufgepeppt wird das entstandene Gemisch dann noch durch vereinzelte Samples und fertig ist die Grindcore-Sause.
Nun ergibt sich mir jedoch ein Problem: Wie bewerte ich diese Scheibe? Ich muss zugeben, beeindruckend ist der hohe Brutalitätsgrad auf jeden Fall und dürfte jede Party bereichern. Allerdings frage ich mich ernsthaft, ob man sich sowas alleine in seiner Freizeit reinziehen kann. Ich könnte es auf jeden Fall nicht! Desweiteren kann ich die einzelnen Nummern immer noch nicht voneinander unterscheiden und ich habe der CD bis jetzt locker 20 Durchläufe gegönnt. Sonderlich individuell klingen KTC zudem auch nicht und schaffen es mit dieser CD definitiv nicht, sich von der Menge an ähnlich klingenden Core-Formationen in irgendeiner Weise abzugrenzen. Der Normalsterbliche sollte sich folglich vor einem blinden Kauf um jeden Preis hüten; wer weiß, was diese Granate sonst mit ihm anrichten würde...Wer jedoch am Grindcore der alten Schule, à la Napalm Death zu Scum-Zeiten z.B. Gefallen gefunden hat, kann mit dem Kauf dieser Platte auch nichts falsch machen.


Tracklist:
01. Divide And Conquer
02. Retaliate
03. Bullet Proof Vultures
04. Christian Pipebomb
05. Consumption Is Intoxication
06. Cleptocracy
07. Test Tube Nation
08. Product Of Misinformation
09. Dog Tagged
10. Evidence Of Injustice
11. 99 Percent Turnover
12. The Lies
13. A Mockery Of Guidance
14. Downfall
15. False Flag Attack
16. Red State Redneck
17. Spartacus
18. Terminal Nation

  (6/10)